Bürger. Macht.
Wie fühlen sich Menschen, wenn Sie unverhofft die Möglichkeit bekommen, an einem groß angelegten deliberativen Prozess zur Zukunft der repräsentativen Demokratie in Deutschland teilzunehmen? Dies beleuchtet die jüngst erschienene Reportage des MDR “Bürger. Macht. – Mehr direkte Demokratie?”. Sie begleitet einige der 160 zufällig ausgewählten Personen während des 2019 durchgeführten „Bürgerrat Demokratie“.
Der Bericht zeigt einerseits Impressionen vom Verfahrensablauf. Andererseits verdeutlicht er die Wichtigkeit dialogischer Formate in einer Demokratie. Sie tragen in einer pluralen und individualisierten Gesellschaft dazu bei, gegenseitiges Verständnis für die heterogenen Positionen von Menschen zu schaffen, bspw. wenn es um Fragen einer etwaigen Wahlpflicht oder der direkten Demokratie geht.
Ziel des Beteiligungsverfahrens war es, in mehreren Treffen die Frage zu erörtern, wie die repräsentative Demokratie in Deutschland gestärkt werden kann. Auf der Grundlage von Experteninputs und Diskussionsrunden entstanden 22 Empfehlungen an die Politik. Sie wurden im November 2019 dem Bundestagspräsidenten Wolfgang Schäuble überreicht.
Die Dokumentation können Sie bis zum 25. April 2021 in der Mediathek der ARD ansehen.
Literaturhinweise
Neue Formen politischer Beteiligung Buchabschnitt
In: Ansgar Klein; Ruud Koopmans; Heiko Geiling (Hrsg.): Globalisierung, Partizipation, Protest, S. 255-274, Leske+Budrich, Opladen, 2001, ISBN: 978-3-322-94936-3.
Die Konsensus Konferenz in Theorie und Anwendung. Gutachten im Auftrag der Akademie für Technikfolgenabschätzung in Baden-Württemberg Forschungsbericht
Akademie für Technikfolgenabschätzung Stuttgart, 1999.
Partizipation als Qualitätsmerkmal in der Heimerziehung: eine Diskussionsgrundlage Buch
Votum, Münster, 1999, ISBN: 9783933158147.
Die Planungszelle. Der Bürger plant seine Umwelt. Eine Alternative zur Establishment Demokratie Buch
Westdeutscher Verlag, Opladen, 1997.
Rationalität durch Partizipation? Das mehrstufige dialogische Verfahren als Antwort auf gesellschaftliche Differenzierung. In: Konfliktregelung in der offenen Bürgergesellschaft Zeitschrift
Forum für interdisziplinäre Forschung, Bd. 17, 1996.
Das Expertendilemma: zur Rolle wissenschaftlicher Gutachter in der öffentlichen Meinungsbildung Buch
Springer , Berlin, 1996.
May the Sheep Safely Graze? A Reflexive View of the Expert-Lay Knowledge Divide Buchabschnitt
In: Bronislaw Szerszynski; Scott Lash; Brian Wynne (Hrsg.): Risk, Environment and Modernity, S. 44-83, 1996.
Public Participation in Science. The Role of Consensus Conference in Europe Buch
Science Museum, London, 1995.
Planning Cells: A Gate to „Fractal“ Mediation Buchabschnitt
In: Thomas Webler; Peter Wiedemann (Hrsg.): Fairness and Competence in Citizen Participation: Evaluating Models for Environmental Discourse, Kluwer, Dordrecht, 1995.
Kinder reden mit! Beteiligung an Politik, Stadtplanung und Stadtgestaltung Buch
Beltz, Weinheim, 1995.
Methodenhinweise
Kommunaler PlanungsworkshopDer Planungsworkshop unterstützt mit seinem strukturierten Ablauf und geringen Zeitanspruch Kommunen bei der Ausarbeitung eines Aktionsplans. Die Methode ist besonders geeignet für Gruppen, die bereits über eine gemeinsame Vision verfügen.
Deliberative MappingBeim Deliberativen Mapping entwickeln Fachleute und Bürger gemeinsam in einem konsultativen Verfahren priorisierte Handlungsalternativen zur Bearbeitung eines Konfliktthemas.
Weitere Methoden finden Sie in unserer Methodendatenbank ...