Sozialwahl 2023
Die Zukunft der Sozialversicherungen liegt in Ihren Händen
Der Grundgedanke der Sozialwahl ist simpel: Wer in Krankenkassen und Rentenversicherungen einzahlt, sollte die Möglichkeit haben, über die Zukunft dieser mitzubestimmen. Dieses Prinzip wird „Soziale Selbstverwaltung“ genannt. Gewählt werden die sogenannten Sozialparlamente. Diese entscheiden über Haushalte, Vorstände und Kurs der Versicherungen – Sie beschließen also zentrale, richtungsweisende Entscheidungen. Wer in den Sozialparlamenten sitzt und diese wichtigen Entscheidungen trifft, kann daher für Versicherte von großer Bedeutung sein.
Bei der Sozialwahl finden eigentlich zwei Wahlen statt: für die Sozialparlamente der Krankenkassen TK, Barmer, DAK-Gesundheit, KKH und hkk und das Sozialparlament der Deutschen Rentenversicherung Bund. Wahlberechtigt ist, wer in die entsprechende Rentenversicherung oder Krankenkassen Beiträge einzahlt und mindestens 16 Jahre alt ist. Zur Wahl stehen keine Parteien, sondern Listen mit Kandidat*innen, die selbst auch Versicherte sind. Eine Übersicht der Listen finden Sie HIER.
Die Wahlunterlagen werden automatisch zugeschickt und sollte bis Mitte Mai bei allen Wahlberechtigten angekommen sein. Wer Wahlunterlegen bekommt, ist also auf jeden Fall auch wahlberechtigt. Damit die Stimme gültig ist, müssen die ausgefüllten Stimmzettel bis zum Stichtag (31.05.) bei den Krankenkassen bzw. der Rentenversicherung angekommen sein. Der Briefumschlag ist, wie bei der Briefwahl bei anderen Wahlen, vorfrankiert, sodass niemand Geld zahlen muss, um abzustimmen. Bei dieser Wahl gibt es daneben auch noch die Option, für die Wahl der Sozialparlamente der Krankenkassen online abzustimmen. Wie genau das funktioniert, ist HIER nachzulesen.
Wie schon erwähnt, ist die Zusammensetzung der Sozialparlamente alles andere als egal für die Versicherten. Dort werden wichtige Entscheidungen getroffen, die Versicherte sehr direkt betreffen. Die Möglichkeit, mitzubestimmen, ist nicht selbstverständlich und ein hohes demokratisches Gut, welches auch als solches begriffen werden sollte. Nur wer sich beteiligt, kann mitbestimmen. Eine hohe Wahlbeteiligung verstärkt die Legitimation der Sozialparlamente und damit auch deren Verhandlungskraft.
Alle wichtigen Informationen finden Sie auch auf der Website der Sozialwahl 2023.
Literaturhinweise
Legitimität durch Verfahren? Bedingungen semi-konventioneller Partizipation: eine qualitativ-empirische Studie am Beispiel von Fokusgruppen zum Thema »Lokaler Klimaschutz« Buch
Roderer, Regensburg, 2002.
Die Planungszelle. Der Bürger als Chance Buch
VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden , 2002.
Deliberative Democracy and Beyond: Liberals, Critics, Contestations Buch
Oxford University Press, 2002, ISBN: 9780199250431.
Neue Formen politischer Beteiligung Buchabschnitt
In: Ansgar Klein; Ruud Koopmans; Heiko Geiling (Hrsg.): Globalisierung, Partizipation, Protest, S. 255-274, Leske+Budrich, Opladen, 2001, ISBN: 978-3-322-94936-3.
Die Konsensus Konferenz in Theorie und Anwendung. Gutachten im Auftrag der Akademie für Technikfolgenabschätzung in Baden-Württemberg Forschungsbericht
Akademie für Technikfolgenabschätzung Stuttgart, 1999.
Partizipation als Qualitätsmerkmal in der Heimerziehung: eine Diskussionsgrundlage Buch
Votum, Münster, 1999, ISBN: 9783933158147.
Die Planungszelle. Der Bürger plant seine Umwelt. Eine Alternative zur Establishment Demokratie Buch
Westdeutscher Verlag, Opladen, 1997.
Rationalität durch Partizipation? Das mehrstufige dialogische Verfahren als Antwort auf gesellschaftliche Differenzierung. In: Konfliktregelung in der offenen Bürgergesellschaft Zeitschrift
Forum für interdisziplinäre Forschung, Bd. 17, 1996.
Das Expertendilemma: zur Rolle wissenschaftlicher Gutachter in der öffentlichen Meinungsbildung Buch
Springer , Berlin, 1996.
May the Sheep Safely Graze? A Reflexive View of the Expert-Lay Knowledge Divide Buchabschnitt
In: Bronislaw Szerszynski; Scott Lash; Brian Wynne (Hrsg.): Risk, Environment and Modernity, S. 44-83, 1996.
Methodenhinweise
Kommunaler PlanungsworkshopDer Planungsworkshop unterstützt mit seinem strukturierten Ablauf und geringen Zeitanspruch Kommunen bei der Ausarbeitung eines Aktionsplans. Die Methode ist besonders geeignet für Gruppen, die bereits über eine gemeinsame Vision verfügen.
Deliberative MappingBeim Deliberativen Mapping entwickeln Fachleute und Bürger gemeinsam in einem konsultativen Verfahren priorisierte Handlungsalternativen zur Bearbeitung eines Konfliktthemas.
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