Bürgerrat Bildung und Lernen
Welche Erfahrungen haben Sie mit Bildung und Lernen in Deutschland gemacht? Wie geht es Ihnen mit Schule, Studium, Ausbildung und anderen Bildungseinrichtungen? Was sollte sich in der Bildungslandschaft aus Ihrer Sicht verändern? Dies sind nur einige Fragen, denen sich ein jüngst gestartetes Projekt der Montag Stiftung Denkwerkstatt widmet. Sie lädt Menschen dazu ein, sich über Bildung und Lernen in Deutschland digital auszutauschen. Dazu wurde ein interessanter, mehrstufiger Prozess konzipiert, bei dem basierend auf den Ideen und Erfahrungen der Bürger*innen schrittweise politische Handlungsempfehlungen für eine zukunftsfähige und bevölkerungsorientierte Bildungspolitik entwickelt werden sollen.
Onlinedialog
Dazu wurde eine Plattform entwickelt, auf der gegenwärtig alle in Deutschland lebenden Menschen Vorschläge zu den Themen Bildung und Lernen einbringen sowie die Beiträge anderer Forumsteilnehmer*innen kommentieren können. Jede Meinung ist dabei willkommen: ob aus beruflicher Sicht als Lehrer*in oder Erzieher*in oder aus der privaten Perspektive von Eltern, Schüler*innen oder Arbeitnehmer*innen.
Vorbereitungsworkshop, Foren und ein Bürgerrat
Die eingebrachten Ideen und Kommentierungen werden anschließend in einem Vorbereitungsworkshop gemeinsam von Expert*innen und zufällig ausgewählten Bürger*innen ausgewertet und im Rahmen von Bürger- und Jugendforen diskutiert. Im dritten Schritt soll dann ein Bürgerrat gebildet werden, der sich einerseits aus Vertreter*innen der Bürger- und Jugendforen und andererseits zufällig ausgewählter Personen zusammensetzen wird. Die Aufgabe der Mitglieder des Bürgerrates wird darin bestehen, die bisherigen Ideen weiterzuentwickeln und auf deren Basis Lösungsstrategien für identifizierte Probleme bzw. Herausforderungen zu erarbeiten. Ein Austausch mit Interessierten soll dabei über Online-Bürgerpanels gegeben sein, die es ermöglichen, auf die Arbeit des Bürgerrates zu reagieren und diese zu kommentieren. Auf diese Weise soll eine stetige Rückmeldemöglichkeit gewährleistet sein.
Ergebnistransfer in die Politik
Den mehrstufigen Beteiligungsprozess werden Anfang 2022 Bürgergipfel abschließen. Dabei erhalten Vertreter*innen des Bürgerrates die Möglichkeit, die gemeinsam erarbeiteten Empfehlungen und Strategien auf Bundes- und Landesebene mit Politiker*innen sowie mit Verantwortlichen aus dem Bildungsbereich zu diskutieren.
Weitere Informationen rund um den Bürgerrat „Bildung und Lernen“ finden Sie hier.
Literaturhinweise
Die Anti-Atomkraftbewegung Buchabschnitt
In: Roth; Rucht (Hrsg.): Die sozialen Bewegungen in Deutschland seit 1945. Ein Handbuch, Campus, Frankfurt am Main, 2008.
Democracy as Problem Solving: Civic Capacity in Communities across the Globe Buch
MIT Press, Cambridge, 2008.
Demokratische Partizipation in der Schule Buchabschnitt
In: Angelika Eickel; Gerhard de Haan (Hrsg.): Demokratische Partizipation in der Schule: ermöglichen, fördern, umsetzen, S. 7-39, Wochenschau Verlag, Schwalbach/Ts., 2007.
Bürgerbegehren und Bürgerentscheid in Deutschland Artikel
In: Aus Politik und Zeitgeschichte, Bd. Band 10, S. 25-31, 2006.
Das Problem der Exklusion: Ausgegrenzte, Entbehrliche, Überflüssige Sammelband
Hamburger Edition, Hamburg, 2006, ISBN: 978-3936096699.
Kooperative Demokratie: Das politische Potenzial von Bürgerengagement Buch
Campus Verlag, Frankfurt am Main, 2006, ISBN: 978-3593380131.
Von Porto Alegre nach Europa. Möglichkeiten und Grenzen des Bürgerhaushalts Buchabschnitt
In: Heinz Kleger; Jochen Franzke (Hrsg.): Kommunaler Bürgerhaushalt in Theorie und Praxis am Beispiel Potsdams, Universitätsverlag Potsdam, Potsdam, 2006.
Expertenkommunikation im Konfliktfeld der nuklearen Entsorgung. Zum Wandel von Expertenhandeln in öffentlichkeitssoziologischer Perspektive Buchabschnitt
In: Peter Hocke; Armin Grunwald (Hrsg.): Wohin mit dem radioaktiven Abfall? Perspektiven für eine sozialwissenschaftliche Endlagerforschung, edition sigma, Berlin, 2006.
Leitfaden partizipativer Verfahren. Ein Handbuch für die Praxis Buch
ITA-Institut für Technikfolgen-Abschätzung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien, 2006.
Klassenherrschaft und politisches System. Die Selektivität politischer Institutionen Buchabschnitt
In: Claus Offe; Jens Borchert; Stephan Lessenich (Hrsg.): Strukturprobleme des kapitalistischen Staates, Campus Verlag, Frankfurt am Main, 2006.
Methodenhinweise
KonfliktlösungskonferenzDie Konfliktlösungskonferenz ist ein Beteiligungsformat, bei dem in einem mehrgliedrigen Verfahren heterogene Standpunkte unterschiedlicher Interessengruppen transparent werden. Im Dialog werden Lösungsräume identifiziert und im Ergebnis entsteht ein Gutachten mit Handlungsempfehlungen für politische Entscheidungsträger.
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