Bedeutung der Beteiligungskultur

Zu oft werden Erfolg und Scheitern eines Beteiligungsformats isoliert auf prozeduraler Ebene betrachtet. Dabei verkennen Analysten die Bedeutung eines übergeordneten Faktors: der Beteiligungskultur.

Foto: Stephan Röhl via flickr.com , Lizenz: CC BY-SA 2.0

Betrachtet man die Bürgerbeteiligung in Deutschland ausschließlich quantitativ, muss man ihr ein gutes Zeugnis ausstellen. Ständig verabschieden Städte neue Leitlinien und nie zuvor gab es so viele deliberative Formate wie momentan. Doch nicht immer führt das am Ende zu mehr Zufriedenheit mit dem Ergebnis eines Vorhabens. Problematisch wird es vor allem dann, wenn die Betroffenen das Gefühl bekommen, die Öffentlichkeitsbeteiligung sei eine Farce und diene ausschließlich der Legitimation bereits vorab (insgeheim) getroffener Entscheidungen. Ein geplantes Großbauprojekt im Berliner Bezirk Pankow ist dafür ein gutes Beispiel.

Jörg Sommer, Direktor des bipar, legt daher in einem jüngst erschienenen Interview auch den Finger in die Wunde: „Das [Erfolgreiche Transformationsprozesse, Anm. der Redaktion] erreichen wir nicht mit […] noch mehr Beteiligung, sondern mit einer qualitativen Veränderung im Verständnis von Partizipation bei unseren politisch Verantwortlichen, die erst noch vollzogen werden muss. Oder anders gesagt: Partizipation braucht neues Denken.“ Beteiligungskultur ist hier das Stichwort. Erfolgreiche Beteiligungsprozesse gründen auf einem beteiligungsfreundlichen sozio-kulturellen Rahmen und einem wohlwollenden Habitus bei allen Beteiligten.

Ein Positivbeispiel dafür ist die unweit von Stuttgart gelegene Gemeinde Filderstadt. Einen Einblick in die dort sukzessive gewachsene Beteiligungskultur gibt dieses Video.

 

Literaturhinweise

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Danuta Kneipp; Anja Schlicht

Öffentlichkeitsbeteiligung und Krisenkommunikation bei Infrastrukturprojekten Buchabschnitt

In: Jörg Sommer (Hrsg.): Kursbuch Bürgerbeteiligung #2, Verlag der Deutschen Umweltstiftung | bipar, Berlin, 2017, ISBN: 978-3942466-15-8.

Abstract | Links | BibTeX

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit; Umweltbundesamt (Hrsg.)

Wie gelingt Bürgerbeteiligung auf Bundesebene? Erfahrungen aus dem Bürgerdialog „GesprächStoff: Ressourcenschonend leben“ Online

2017.

Links | BibTeX

Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen (Hrsg.)

Werkzeugkasten Dialog und Beteiligung Online

2017.

Links | BibTeX

Kommission Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe

Abschlussbericht: Ein faires und transparentes Verfahren für die Auswahl eines nationalen Endlagerstandortes, K-Drs. 268 Forschungsbericht

Endlagerkommission 2016.

Links | BibTeX

Demos Gesellschaft für E-Partizipation

Eckdaten der Online-Konsultation Forschungsbericht

Drucksache 18(16)426 des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit 2016.

BibTeX

Kommission Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe

Abschätzung des Zeitbedarfs bis zur Inbetriebnahme des Endlagers, K-Drs./AG 3-119 Forschungsbericht

Endlagerkommission 2016.

BibTeX

Kommission Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe (Hrsg.)

Verantwortung für die Zukunft. Ein faires und transparentes Verfahren für die Auswahl eines nationalen Endlagerstandortes Dokumentation

2016.

Abstract | Links | BibTeX

Andreas Zick; Beate Küpper; Daniela Krause

Gespaltene Mitte - Feindselige Zustände. Rechtsextreme Einstellungen in Deutschland 2016 Buch

Dietz Verlag, Bonn, 2016, ISBN: 978-3-8012-0488-4.

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Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Gut leben in Deutschland. Regierungsbericht zur Lebensqualität in Deutschland Forschungsbericht

2016.

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Christa Schäfer

Die partizipative Schule: Mit innovativen Konzepten zur demokratischen Schulkultur Buch

Carl Link Verlag, Kronach/Köln, 2015, ISBN: 978-3556065594.

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