Berlin digital
Berlins zentrale Plattform für Beteiligungsprojekte
Ein häufiges Problem von Beteiligungsmöglichkeiten ist, dass zu wenige Bürger*innen von diesen erfahren; besonders in größeren Städten. Berlin versucht hier, niedrigschwellig in Form von „meinBerlin“ Abhilfe zu schaffen. Die Plattform bietet gesammelt Informationen zu Bürgerbeteiligungsprojekten, wobei nach Bezirken und Themen gefiltert werden kann. Die Plattform soll sowohl der Information als auch der Ermöglichung von Beteiligung mit eigenen Ideen und Anregungen dienen. Neben ca. 500 laufenden Projekten wird auch über mehr als 800 abgeschlossene Projekte informiert. Dort können allgemeine Informationen, Ablauf und Ergebnisse abgerufen werden. Hinter der für die Webseite genutzten Software Adhocracy steckt der gemeinnützige Verein Liquid Democracy.
Während bei einigen Projektbeiträgen auf die entsprechenden weiterführenden Informations- und Ansprechstellen weitergeleitet wird, gibt es auch Projekte, bei denen Bürger*innen auf der Website selbst agieren können. Ideen und Vorschläge können, z. T. mit Einbindung einer Karte, angelegt, bewertet und diskutiert werden. Auch ganze Texte können kooperativ erarbeitet werden. Zusätzlich gibt es Umfragen, an denen die Bürger*innen teilnehmen können. Interessanten Projekte kann man folgen, um über weitere Entwicklungen informiert zu werden. Um die Seite aktiv nutzen zu können, ist eine Registrierung mit E-Mail-Adresse notwendig.
Insgesamt bietet meinBerlin einen wichtigen Schritt, um besonders lokale Beteiligungsmöglichkeiten bekannt zu machen und so lokale Expertise verstärkt nutzen zu können. Die integrierten Beteiligungsmöglichkeiten zeigen dabei das Potenzial der Digitalisierung in diesem Bereich. Dennoch muss betont werden, dass das Projekt nur einer von vielen Schritten sein kann, um gute Bürgerbeteiligung zu gewährleisten. Es müssen noch mehr Menschen erreicht werden, insbesondere die „stillen Gruppen“, welche sonst wenig mitmachen. Das Projekt meinBerlin bietet hierfür durch die Sammlung der Informationen über Beteiligungsmöglichkeiten und das Angebot niedrigschwelliger Partizipationsformen einen wichtigen Schritt.
Literaturhinweise
Direkte Demokratie: Forschung und Perspektiven Sammelband
VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden, 2003, ISBN: 978-3531138527.
Recipes for Public Spheres: Eight Institutional Design Choices and Their Consequences Artikel
In: The Journal of Political Philosophy, Bd. 11, Nr. 3, S. 338-367, 2003.
What can democratic participation mean today? Artikel
In: Political Theory, Bd. 30, Nr. 5, S. 677-701, 2002.
Auswahlverfahren für Endlagerstandorte - Empfehlungen des AkEnd Forschungsbericht
Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) 2002.
Massenmedien und lokaler Protest Buch
Westdeutscher Verlag, Opladen, 2002.
Legitimität durch Verfahren? Bedingungen semi-konventioneller Partizipation: eine qualitativ-empirische Studie am Beispiel von Fokusgruppen zum Thema »Lokaler Klimaschutz« Buch
Roderer, Regensburg, 2002.
Deliberative Democracy and Beyond: Liberals, Critics, Contestations Buch
Oxford University Press, 2002, ISBN: 9780199250431.
Neue Formen politischer Beteiligung Buchabschnitt
In: Ansgar Klein; Ruud Koopmans; Heiko Geiling (Hrsg.): Globalisierung, Partizipation, Protest, S. 255-274, Leske+Budrich, Opladen, 2001, ISBN: 978-3-322-94936-3.
Die Konsensus Konferenz in Theorie und Anwendung. Gutachten im Auftrag der Akademie für Technikfolgenabschätzung in Baden-Württemberg Forschungsbericht
Akademie für Technikfolgenabschätzung Stuttgart, 1999.
Partizipation als Qualitätsmerkmal in der Heimerziehung: eine Diskussionsgrundlage Buch
Votum, Münster, 1999, ISBN: 9783933158147.
Methodenhinweise
Deliberative MappingBeim Deliberativen Mapping entwickeln Fachleute und Bürger gemeinsam in einem konsultativen Verfahren priorisierte Handlungsalternativen zur Bearbeitung eines Konfliktthemas.
Weitere Methoden finden Sie in unserer Methodendatenbank ...