Bürgerbeteiligung zum Lärmaktionsplan
Jeder kennt das Problem: nervender Lärm. Gerade in Ballungsgebieten aber auch anderswo gibt es unzählige Quellen störender Geräusche. Sie reichen von Gebrüll auf Fußball- und Spielplätzen, über Bauarbeiten mit Presslufthammer bis hin zu lauten Geräuschen aus dem Café im Erdgeschoss.
Auch bei nahezu allen Verkehrsmitteln entsteht Lärm. Fahrräder und e-Mobilität sind zwar eine leise Option für den Nahverkehr geworden, doch bei größeren Distanzen ist das Ausweichen auf PKW, Reisebus, Bahn oder Flugzeug noch unausweichlich. Ihnen ist gemein, dass ihre Nutzung Menschen in der Nähe von zugehörigen Einflugschneisen, Schienentrassen oder Autobahnen und Landstraßen in erheblichem Maße einer hohen Lärmbelastung aussetzt. Damit können diverse negative gesundheitliche Folgen einhergehen: Sie reichen von möglichen Hörschädigungen über Stresssympthome bis hin zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Offensichtlich besteht gerade in Ballungsräumen und entlang wichtiger Verkehrsadern dringender Handlungsbedarf. Da trifft es sich gut, dass seit dem 30.06.2017 die Lärmaktionsplanung des Eisenbahn-Bundesamtes läuft. Auf einer eigens eingerichteten Informations- und Beteiligungsplattform können Bürger und Initiativen mittels eines Online-Fragebogens bis zum 25.08.2017 Orte melden, die besonders negativ vom Zugverkehrslärm betroffen sind. Alternativ besteht die Möglichkeit, den Fragebogen herunterzuladen und ihn ausgefüllt an das Eisenbahn-Bundesamt per Post, Mail oder Fax zu senden.
Die abgegebenen Kommentare fließen in die Erstellung des Lärmaktionsplans Teil A ein, der in einer späteren Prozessstufe in einer zweiten Beteiligungsphase erneut kommentiert werden kann und Grundlage für die Erstellung des Lärmaktionsplans Teil B ist. Er soll Mitte 2018 veröffentlicht werden und ist ein umweltpolitisches Planungsinstrument zur langfristigen Senkung der Lärmbelastung.
Unlängst wurde außerdem eine interaktive Karte veröffentlicht, die die Informationsgrundlage von Interessierten verbessern soll. Sie können sich auf einfache Weise einen Überblick über die Anzahl an Zugfahrten pro Jahr auf einem Streckenabschnitt in Deutschland, der damit korrespondierenden Lärmbelastung sowie dem Vorhandensein von Schallschutzwänden verschaffen.
Literaturhinweise
Online-Beteiligung: Das Potential von Geodaten für transparente Partizipation Buchabschnitt
In: Jörg Sommer (Hrsg.): Kursbuch Bürgerbeteiligung #2, Verlag der Deutschen Umweltstiftung | bipar, Berlin, 2017, ISBN: 978-3942466-15-8.
Dokumentation - Auswahl von Bürgervertreter/innen für das NBG zum Standortauswahlverfahren für ein Endlager für insbesondere hoch radioaktive Abfälle Forschungsbericht
2017.
Partizipation und Nachhaltigkeit - Warum wir die repräsentative Demokratie in Deutschland reformieren müssen Buchabschnitt
In: Jörg Sommer (Hrsg.): Kursbuch Bürgerbeteiligung #2, Verlag der Deutschen Umweltstiftung | bipar, Berlin, 2017, ISBN: 978-3942466-15-8.
Bürgerbeteiligung an der Bürgerbeteiligung - Gedanken zu "Partizipativen Begleitgremien" in Beteiligungsprozessen Buchabschnitt
In: Jörg Sommer (Hrsg.): Kursbuch Bürgerbeteiligung #2, Verlag der Deutschen Umweltstiftung | bipar, Berlin, 2017, ISBN: 978-3942466-15-8.
Finanzielle Bürgerbeteiligung in der Energiewende Buchabschnitt
In: Jörg Sommer (Hrsg.): Kursbuch Bürgerbeteiligung #2, Verlag der Deutschen Umweltstiftung | bipar, Berlin, 2017, ISBN: 978-3942466-15-8.
KURSBUCH BÜRGERBETEILIGUNG #2 Buch
Republik Verlag, Berlin, 2017, ISBN: 978-3942466-15-8.
Regieren in Kommunen. Herausforderungen besser bewältigen – Außen- und Binnenorientierung beeinflussen Sammelband
Springer VS, Wiesbaden, 2017, ISBN: 978-3-658-14609-2.
Partizipationshaltung in Politik und Verwaltung auf Kommunal- und Länderebene Buchabschnitt
In: Jörg Sommer (Hrsg.): Kursbuch Bürgerbeteiligung #2, Verlag der Deutschen Umweltstiftung | bipar, Berlin, 2017, ISBN: 978-3942466-15-8.
Ergebnisse der Umfrage »Online Bürgerbeteiligung an der Parlamentsarbeit« Forschungsbericht
2017.
Methodenhinweise
Kommunaler PlanungsworkshopDer Planungsworkshop unterstützt mit seinem strukturierten Ablauf und geringen Zeitanspruch Kommunen bei der Ausarbeitung eines Aktionsplans. Die Methode ist besonders geeignet für Gruppen, die bereits über eine gemeinsame Vision verfügen.
Deliberative MappingBeim Deliberativen Mapping entwickeln Fachleute und Bürger gemeinsam in einem konsultativen Verfahren priorisierte Handlungsalternativen zur Bearbeitung eines Konfliktthemas.
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