Estland wählt digital

In Deutschland bleiben digitale Wahlen Zukunftsmusik

Die vergangene Parlamentswahl in Estland hat die Diskussion um Online-Wahlen in Deutschland wieder angestoßen.

In Estland gaben im Zuge der letzten Parlamentswahl am 05.03.23 ca. 313.000 Personen und damit fast ein Drittel der Wahlberechtigten, ihre Stimme digital ab. Die digitale Wahl ist dabei mehr als nur ein Ersatz für die Briefwahl. Sie ermöglicht es den Esten und Estinnen von überall auf der Welt, an der Wahl teilzunehmen und gilt als sicher. 

In Deutschland hingegen scheitern digitale Bundestagswahlen bisher an mehreren Faktoren. Neben der vorherrschenden Skepsis in der Bevölkerung gegenüber digitalen Wahlen gibt es vor allem zwei Hindernisse für die Durchführung digitaler Wahlen auf Bundesebene: die mangelnde Nutzung des digitalen Personalausweises und ein Urteil des Verfassungsgerichts aus dem Jahr 2009, demzufolge eine elektronische Wahl nicht mit dem Grundsatz der Öffentlichkeit der Wahl vereinbar ist. Dieser legt fest, dass die wesentlichen Schritte der Wahlhandlung und Ergebnisermittlung für Bürger*innen ohne besondere Sachkenntnis überprüfbar sein müssen. Das Urteil bezog sich auf die Nutzung von Wahlcomputern bei der Bundestagswahl 2005. Inwieweit sich dieses auch auf die Auswertung digitaler Wahlen übertragen lässt, bleibt abzuwarten.

Warum Estland trotzdem ein Vorbild für Deutschland sein kann und an welchen Stellschrauben hierfür gedreht werden muss, hat Thoralf Cleven vom RedaktionsNetzwerk Deutschland unter anderem im Gespräch mit Jörg Sommer, Direktor des bipar, herausgearbeitet. Den Beitrag finden Sie HIER.

Digitale Wahlen waren auch auf dem letzten D³ Kongress ein Thema. Unter anderem im Gespräch mit Catharina dos Santos-Wintz (CDU-Bundestagsabgeordnete) und Antonia Reichwein (Polyas).

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Wenn Sie beim diesjährigen D³ Kongress am 28. und 29. November mitdiskutieren wollen, können Sie sich HIER anmelden.

Literaturhinweise

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Achim Brunnengräber; Maria Rosaria Di Nucci: Freiwilligkeit als Königsweg bei der Standortsuche für radioaktive Reststoffe?. In: Jörg Sommer (Hrsg.): Kursbuch Bürgerbeteiligung #2, Verlag der Deutschen Umweltstiftung | bipar, Berlin, 2017, ISBN: 978-3942466-15-8. ( Abstract | Links | BibTeX )
Wolf Schluchter: Atommüllendlagersuche und Zivilgesellschaft. In: Jörg Sommer (Hrsg.): Kursbuch Bürgerbeteiligung #2, Verlag der Deutschen Umweltstiftung | bipar, Berlin, 2017, ISBN: 978-3942466-15-8. ( Abstract | Links | BibTeX )
Adrian Vatter; Claudia Alpiger: Evaluationskriterien zur Bewertung von regionalen Bürgerbeteiligungsverfahren. In: Jörg Sommer (Hrsg.): Kursbuch Bürgerbeteiligung #2, Verlag der Deutschen Umweltstiftung | bipar, Berlin, 2017, ISBN: 978-3942466-15-8. ( Abstract | Links | BibTeX )
Katja Simic: Online-Beteiligung: Das Potential von Geodaten für transparente Partizipation. In: Jörg Sommer (Hrsg.): Kursbuch Bürgerbeteiligung #2, Verlag der Deutschen Umweltstiftung | bipar, Berlin, 2017, ISBN: 978-3942466-15-8. ( Abstract | Links | BibTeX )
Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) (Hrsg.): Dokumentation - Auswahl von Bürgervertreter/innen für das NBG zum Standortauswahlverfahren für ein Endlager für insbesondere hoch radioaktive Abfälle. 2017. ( BibTeX )
Gisela Erler: Baden-Württemberg auf dem Weg zu einer dynamischen Mitmachdemokratie. In: Jörg Sommer (Hrsg.): Kursbuch Bürgerbeteiligung #2, Verlag der Deutschen Umweltstiftung | bipar, Berlin, 2017, ISBN: 978-3942466-15-8. ( Abstract | Links | BibTeX )
Stakeholder Panel zur Technikfolgenabschätzung (TA) beim Bundestag : Ergebnisse der Umfrage »Online Bürgerbeteiligung an der Parlamentsarbeit«. 2017. ( Links | BibTeX )
Elmar Hinz (Hrsg.): Regieren in Kommunen. Herausforderungen besser bewältigen – Außen- und Binnenorientierung beeinflussen. Springer VS, Wiesbaden, 2017, ISBN: 978-3-658-14609-2. ( Abstract | BibTeX )
Allianz Vielfältige Demokratie/Bertelsmann Stiftung (Hrsg.): Bürgerbeteiligung in Kommunen verankern: Leitlinien, Mustersatzung und Praxisbeispiele für ein verlässliches Zusammenwirken von Politik, Verwaltung und Bürgerschaft. 2017. ( Links | BibTeX )
Staatsministerium Baden-Württemberg (Hrsg.): Vom Wesen der Zivilgesellschaft. 24.03.2017. ( Abstract | Links | BibTeX )
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