„Demokratie 4.0“ – aber wie?

Die Publikation „Demokratie 4.0“ der Allianz Vielfältige Demokratie, des Projekts Gemeinsam Berlin und der Stiftung Zukunft Berlin beleuchtet die Zusammenhänge von Demokratie, Bürgerbeteiligung und Digitalisierung.

Die Digitalisierung ist in aller Munde. Sie stellt nicht nur eine technische Entwicklung dar, sondern wird unser gesellschaftliches Zusammenleben grundlegend verändern. Dies betrifft auch zukünftige Formen, Wege und Möglichkeiten der politischen Teilhabe.

Vor dem Hintergrund der Covid-19-Pandemie hat dieses Thema noch einmal deutlich an Dynamik gewonnen. Im Herbst 2020 organisierten daher die Stiftung Zukunft Berlin und die Allianz Vielfältige Demokratie gemeinsam eine hybride Fachtagung. Über 100 Beteiligungsexpert*innen aus dem In- und Ausland tauschten sich über ihre bisherigen Erfahrungen und Best Practices zu digitaler Partizipation aus. Sie erörterten, in welcher Weise die Digitalisierung Prozesse der bürgerschaftlichen Mitverantwortung, informellen Bürgerbeteiligung und politischen Teilhabe verändern wird und welche Potenziale digitale Angebote bei der Umsetzung von Großprojekten bieten.

Die Publikation „Demokratie 4.0“ der Allianz Vielfältige Demokratie, des Projekts Gemeinsam Berlin und der Stiftung Zukunft Berlin greift nun die Diskussion auf der Tagung auf und macht sie einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich. Sie kombiniert Impulse der Tagung mit Berichten über aktuelle Entwicklungen in der digitalen Beteiligung.

Inhalt

Die Autor*innen der ersten Beiträge stecken den konzeptionellen Rahmen ab, in dem sich Demokratie und Digitalisierung begegnen: Der Direktor des Berlin Institut für Partizipation Jörg Sommer erörtert gemeinsam mit Stefan Richter, welche Chancen, Risiken und Herausforderungen mit der Digitalisierung für die Demokratie einhergehen. Nicole Krebs, Bernd Marticke und Charlotte Olie plädieren in ihrem Beitrag für die bewusste Auseinandersetzung mit digitalen Beteiligungsformaten. Frank Zimmermann arbeitet Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen analoger und digitaler Beteiligung heraus. Schließlich weist Dr. Thomas Kuder darauf hin, dass digitale Beteiligung nicht automatisch auch breite Beteiligung ist.

Im Anschluss daran teilen verschiedene Expert*innen ihre Praxiserfahrungen mit digitaler Beteiligung: Dr. Frank Nägele, Niklas Kossow und Benjamin Seibel sowie Daniel Kämpfe-Fehrle berichten von Berlins Entwicklung hin zu einer demokratischen Smart City. Astrid Köhler bringt die Erfahrungen der Stadt Hamburg mit ihrem Digitalen Partizipationssystem (DIPAS) ein. Nadine Bethge und Judith Grünert zeigen auf, dass die digitale Beteiligung nicht vor dem ländlichen Raum haltmachen muss. Die Beiträge von Urmas Klaas aus Tartu (Estland) sowie Judith Lutz und Michael Lederer aus Vorarlberg (Österreich) erweitern die Debatte schließlich über die Grenzen der Bundesrepublik hinaus. 

Zu guter Letzt fassen Nicole Krebs, Bernd Marticke und Charlotte Olie in ihrem Leitfaden zusammen, wie digitale Beteiligungsformate auch erfolgreich gestaltet werden können.

Die „Demokratie 4.0“ ist keine Zukunftsmusik mehr, sondern kann schon heute gestaltet werden. Deshalb richtet sich die Broschüre insbesondere an all diejenigen, die digitale Beteiligungsprozesse in ihrer Stadt, Gemeinde oder Region erproben wollen. 

Die Publikation steht hier zum kostenlosen Download bereit.

Literaturhinweise

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Stefanie Lütters: Soziale Netzwerke und politische Partizipation. Eine empirische Untersuchung mit sozialräumlicher Perspektive. 2022, ISBN: 978-3-658-36753-4. ( Abstract | Links | BibTeX )
Nicole Najemnik: Frauen im Feld kommunaler Politik. Eine qualitative Studie zu Beteiligungsbarrieren bei Online-Bürgerbeteiligung. 2021, ISBN: 978-3-658-34040-7. ( Abstract | Links | BibTeX )
Jan Abt, Bianka Filehr, Ingrid Hermannsdörfer, Cathleen Kappes, Marie von Seeler, Franziska Seyboth-Teßmer: Kinder und Jugendliche im Quartier - Handbuch und Beteiligungsmethoden zu Aspekten der urbanen Sicherheit. 2021, ISBN: 978-3-88118-679-7. ( Abstract | Links | BibTeX )
Jan Kaßner, Norbert Kersting: Neue Beteiligung und alte Ungleichheit? Politische Partizipation marginalisierter Menschen. vhw – Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung e. V. Berlin, 2021, ISBN: 978-3-87941-811-4. ( Abstract | Links | BibTeX )
Daria Ankudinova, Dr. Delal Atmaca, Katharina Sawatzki, Nadiye Ünsal, Alexandra Vogel, Tijana Vukmirovic: Politische Teilhabe von Migrantinnen*selbstorganisationen mit Fokus auf ihre Lobby- und Gremienarbeit. DaMigra e.V. – Dachverband der Migrantinnenorganisationen 2020, ISBN: 978-3-9819672-2-7. ( Abstract | Links | BibTeX )
Jörg Sommer (Hrsg.): KURSBUCH BÜRGERBETEILIGUNG #3. Republik Verlag, Berlin, 2019, ISBN: 978-3942466-37-0. ( BibTeX )
Jörg Sommer, Bernd Marticke: Status quo und Potentiale der innerbetrieblichen Partizipation. In: Jörg Sommer (Hrsg.): KURSBUCH BÜRGERBETEILIGUNG #3, Republik Verlag, Berlin, 2019, ISBN: 978-3942466-37-0. ( Abstract | Links | BibTeX )
Jörg Sommer, Hans Hagedorn: Gute Beteiligungskultur – auf dem Weg zu einem praxisorientierten Qualitätsmanagement in der Bürgerbeteiligung. In: Jörg Sommer (Hrsg.): KURSBUCH BÜRGERBETEILIGUNG #3, Republik Verlag, Berlin, 2019, ISBN: 978-3942466-37-0. ( Links | BibTeX )
Steffen Rudolph: Digitale Medien, Partizipation, Ungleichheit. Eine Studie zum sozialen Gebrauch des Internets. Springer VS, Wiesbaden, 2019. ( Links | BibTeX )
Jascha Rohr, Hanna Ehlert, Sonja Hörster, Daniel Oppold, Prof. Dr. Patrizia Nanz: Bundesrepublik 3.0. Umweltbundesamt 2019, (Ein Beitrag zur Weiterentwicklung und Stärkung der parlamentarisch-repräsentativen Demokratie durch mehr Partizipation auf Bundesebene). ( Abstract | Links | BibTeX )
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