Ideenwerkstätten für ein Regensburg der Zukunft

Die stärkere Beteiligung der Öffentlichkeit bei der Stadtentwicklung wird vielerorts gefordert. Doch wie gelingt es, die Bürger intensiv in komplexe urbane Planungsprozesse einzubinden? Einen spannenden Versuch zeigt ein Video der Stadt Regensburg.

Partizipation - Stadt Regensburg Foto: Mel via flickr.com, Lizenz: CC BY-ND 2.0

Häufig wird Partizipation mit einem Instrument der Akzeptanzbeschaffung und Konfliktlösung gleichgesetzt. In dieser verkürzten Sichtweise agiert der typische Veranstaltungsteilnehmer ausschließlich aus einer nimby-Position. Das Akronym „nimby“ steht dabei für „not in my backyard“ und meint, dass ein Beteiligungsanreiz vor allem aus einer Abwehrhaltung erwächst. Anstatt proaktiver Gestaltung geht es um Widerstand und die Verhinderung konkreter, den eigenen Vorstellungen widerstrebender Projekte im eigenen Lebensumfeld. Dies betrifft häufig Bauvorhaben bspw. im Rahmen der Energiewende – Stichwort Netzausbau – oder der Infrastruktur, wo sich Proteste gegen Straßen- oder Schienenwege richten.

Immer noch viel zu selten wird in einem positiven Verständnis das kreative Potenzial von gemeinsam Handelnden herausgestellt und über frühzeitige und niederschwellige Beteiligungsofferten genutzt. Es mangelt an Räumen und Möglichkeiten zur Erarbeitung gemeinsamer Visionen und Zukunftsvorstellungen, die anschließend auch politische Relevanz erreichen.

In der süddeutschen Stadt Regensburg soll sich dies nun ändern. Dort soll möglichst partizipativ mit Bürgern und Stakeholdern ein Planungsprozess vollzogen werden, der die zukünftige Nutzung einer Fläche in der städtischen Innenstadt regelt. Dabei wird versucht, die Öffentlichkeit frühzeitig einzubinden und in den Dialog mit Stadtplanern zu bringen. Interessante Eindrücke und Impressionen der ersten Veranstaltungen liefert das folgende Video:

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Literaturhinweise

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Dörte Bieler, Dr. Laura Block, Annkristin Eicke, Luise Essen: Partizipation ermöglichen, Demokratie gestalten, Familien stärken. Bundesforum Familie 2019. ( Links | BibTeX )
Stefan Löchtefeld, Jörg Sommer: Das Prinzip Haltung: Warum gute Bürgerbeteiligung keine Frage der Methode ist. In: Jörg Sommer (Hrsg.): KURSBUCH BÜRGERBETEILIGUNG #3, Republik Verlag, Berlin, 2019, ISBN: 978-3942466-37-0. ( BibTeX )
Allianz Vielfältige Demokratie/Bertelsmann Stiftung (Hrsg.): Wegweiser Breite Bürgerbeteiligung: Argumente, Methoden, Praxisbeispiele. 2018. ( Links | BibTeX )
NeulandQuartier GmbH, pollytix strategic research gmbh: Studie: Bürgerbeteiligung aus kommunaler Sicht- Stellenwert und Verbreitung informeller Bürgerbeteiligung in deutschen Kommunen. 2018. ( Abstract | Links | BibTeX )
Ulrike Donat: Bürgerbeteiligung und Konfliktmanagement. In: Jörg Sommer (Hrsg.): Kursbuch Bürgerbeteiligung #2, Verlag der Deutschen Umweltstiftung | bipar, Berlin, 2017, ISBN: 978-3942466-15-8. ( Abstract | Links | BibTeX )
Jörg Sommer (Hrsg.): KURSBUCH BÜRGERBETEILIGUNG #2. Republik Verlag, Berlin, 2017, ISBN: 978-3942466-15-8. ( Abstract | Links | BibTeX )
Bernd Marticke: Partizipationshaltung in Politik und Verwaltung auf Kommunal- und Länderebene. In: Jörg Sommer (Hrsg.): Kursbuch Bürgerbeteiligung #2, Verlag der Deutschen Umweltstiftung | bipar, Berlin, 2017, ISBN: 978-3942466-15-8. ( Abstract | Links | BibTeX )
Allianz Vielfältige Demokratie/Bertelsmann Stiftung (Hrsg.): Bürgerbeteiligung mit Zufallsauswahl - Das Zufallsprinzip als Garant einer vielfältigen demokratischen Beteiligung: ein Leitfaden für die Praxis. 2017. ( Links | BibTeX )
Bertelsmann Stiftung (Hrsg.): Die Bürgerbeteiligung zum Klimaschutzplan 2050: Ergebnisse der Evaluation. 2017. ( Links | BibTeX )
Allianz Vielfältige Demokratie/Bertelsmann Stiftung (Hrsg.): Qualität von Bürgerbeteiligung: Zehn Grundsätze mit Leitfragen und Empfehlungen. 2017. ( Links | BibTeX )
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Methodenhinweise

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Beim Deliberativen Mapping entwickeln Fachleute und Bürger gemeinsam in einem konsultativen Verfahren priorisierte Handlungsalternativen zur Bearbeitung eines Konfliktthemas.

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