Partizipation in Sachsen

„Landheldinnen“ gesucht

Probleme und Folgen des demografischen Wandels treffen besonders ländliche Regionen. In Sachsen möchte das Projekt „Landheldinnen“ der Abwanderung von Mädchen und jungen Frauen durch mehr Beteiligung entgegenwirken.

Angebote für mehr Beteiligung sind insbesondere in ländlichen Regionen Mangelware. 

Dem Bundesland Sachsen standen im letzten Jahr 1,26 Millionen Euro zur Förderung von Bürgerbeteiligungsvorhaben zur Verfügung. Diese finanzielle Unterstützung kann von Kommunen und zivilgesellschaftlichen Projekten beantragt werden, um beispielsweise Bürgerwerkstätten, Nachbarschaftsgespräche oder Zukunftskonferenzen durchzuführen. 

Das Ziel der sächsischen Regierungsparteien ist es, neue Formen der politischen Bürgerbeteiligung einzuführen. Die Bürger*innen sollen die Möglichkeit haben, ihre Vorstellungen in den politischen Willensbildungsprozess einzubringen.  

Eines der Projekte, welches aus diesem Topf finanziert wird, ist die Initiative „Landheldinnen“ von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung. „Landheldinnen“ ist eines von drei Projekten der Initiative „Stark im Land“. Die anderen beiden Programme zur Beteiligung von Jugendlichen sind „Jugend bewegt Kommune“ und „Hoch vom Sofa“. 

Das seit 2022 bestehende Projekt „Landheldinnen“ fokussiert im Gegensatz zu den anderen Projekten die Partizipation von jungen Frauen. Mit dem Projekt soll der Entwicklung, der Abwanderung junger Frauen aus ländlichen Regionen entgegengewirkt werden. Die Beteiligung von jungen Frauen ist bei kommunalen Entscheidungsprozessen besonders relevant, um eine Perspektive für Mädchen und junge Frauen im ländlichen Raum zu schaffen. Erreichen möchte das Programm „Landheldinnen“ dies, durch eine Sensibilisierung der kommunalen Entscheider*innen für Gleichstellungsthemen, um Vorbilder im ländlichen Raum sichtbarer zu machen. Zudem sollen Mädchen und junge Frauen in ihren Potenzialen gestärkt werden, um aktiver an Beteiligungsprozessen teilnehmen zu können. Das langfristige Ziel ist, die Beteiligungsstruktur für Frauen so zu entwickeln, dass Engagement und Selbstwirksamkeitserfahrungen gestärkt werden. Die Zielgruppe für das Programm sind Mädchen und Frauen im Alter von 14 bis 20 Jahren. 

Ein Projekt im Rahmen des Programms „Landheldinnen” war die Mädchenwerkstatt zum Thema „Mitmischen im Land“. An der Mädchenwerkstatt waren 18 Schülerinnen beteiligt, die sich mit verschiedenen Fragestellungen, wie z. B.: „Hast du dich schon mal gefragt, warum deine Stimme wichtig ist?“ oder „Was motiviert oder hindert dich daran, dich in deiner Region zu beteiligen?“, auseinandersetzten.

Ein weiteres Projekt war ein sogenannter Critical-Friends-Workshop, bei dem sich Akteur*innen aus dem Kinder- und Jugendbereich zu den Themen Gleichstellung und Beteiligungsstrukturen für Mädchen und junge Frauen im ländlichen Raum ausgetauscht haben.

Alles in allem besteht in Gemeinden und Städten in Sachsen besonders in ländlichen Regionen eine große demografische Herausforderung. Das Beteiligungsprojekt „Landheldinnen“ ist ein Versuch, der Herausforderung durch Beteiligung und Mitsprache gerecht zu werden. 

Weitere Informationen finden Sie auf der Website „Stark im Land“

Literaturhinweise

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Informationsmedien in der Postdemokratie. Zur Bedeutung von Medienkompetenz für eine lebendige Demokratie Artikel

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OECD Nuclear Energy Agency: Partnering for Long-term Management of Radioactive Waste Buch

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Hubertus Buchstein

Demokratie und Lotterie: Das Los als politisches Entscheidungsinstrument von der Antike bis zur EU Buch

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Mehr direkte Demokratie wagen: Volksentscheide und Bürgerentscheid: Geschichte - Praxis -Vorschläge Sammelband

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Thomas Olk

Engagementpolitik: Die Entwicklung der Zivilgesellschaft als politische Aufgabe Buch

VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden, 2009, ISBN: 978-3531162324.

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Carolin Schröder

Akteure der Stadtteilentwicklung: Wie Verwaltung, Politik und Bürgerschaft Beteiligung definieren Buch

oekom Verlag, München, 2009, ISBN: 978-3865811394.

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