Auftakttreffen der AG Evaluation

Um eine positive Beteiligungskultur zu fördern, ist die transparente Evaluation von Partizipationsprozessen unabdingbar. Qualitativ hochwertige Beteiligung ist auf Dauer nur erreichbar, wenn die Erfahrungen der Entscheider und Beteiligten überwiegend positiv sind. Hierzu arbeitet die neu konstituierte Arbeitsgruppe „Evaluation“ des bipar.

Im vergangenen Spätsommer hat das Berlin Institut für Partizipation seine Arbeit begonnen. Als advokativer Thinktank sieht es sich als Schnittstelle zwischen Politik, Wissenschaft und Gesellschaft. In Arbeitsgruppen werden sich die assoziierten Mitglieder des bipar-Netzwerkes ausgewählten Fragestellungen rund um das Thema „politische Partizipation“ widmen. Es lädt Interessierte herzlich zur Mitarbeit ein.

Einen ersten Eindruck davon, wie sich die Arbeit in den einzelnen Arbeitsgruppen in Zukunft gestalten wird, konnte bei der Auftaktsitzung der AG Evaluation in Berlin gewonnen werden. Rund 10 Mitglieder des Netzwerks fanden sich in den Räumlichkeiten des bipar in Berlin zu einem ersten Gedankenaustausch ein. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie ein Evaluations- und Zertifizierungskonzept für gute Beteiligung auf kommunaler Ebene ausgestaltet werden könnte.

Hans Hagedorn, Christian Höcke und Hans Leo Bader (v. l. n r.)

Einigkeit bestand zwischen den Fachleuten darin, dass eine quantitative Zunahme von virtuellen und realen Beteiligungsangeboten häufig nicht zwangsläufig auch mit einer erhöhten Qualität und inhaltlichen Relevanz der Beteiligungsergebnisse einhergeht. Zudem bestehen zwar gut elaborierte abstrakte Qualitätskriterien, was gelungene Partizipation ausmacht, jedoch gestaltet sich die Operationalisierung dieser Kritierien und ihre Messbarkeit häufig schwierig. Die Auswertung eines Zertifizierungsverfahrens aus dem Bereich Klimaschutz zeigt außerdem, dass die methodische Komplexität solcher Verfahren schnell ausufern kann und erheblichen zeitlichen wie auch finanziellen Ressourcenaufwand bedeutet.

Andreas Paust, Jochen Hucke und René Lohe (v. l. n. r.)

Daher wird die Arbeitsgruppe in den nächsten Wochen zunächst gemeinsam online an dem Entwurf eines Konzeptpapiers arbeiten. In diesem Zuge sollen Wege zur Gestaltung eines operationalisierbaren Zertifizierungsinstrumentes für gute Beteiligung und dessen Mehrwert aufgezeigt werden. Das elaborierte Verfahren soll anschließend gemeinsam mit kommunalen Partnern erprobt werden.

Literaturhinweise

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Ines Pohl (Hrsg.)

50 einfache Dinge, die Sie tun können, um die Gesellschaft zu verändern Sammelband

Westend, Frankfurt am Main, 2011, ISBN: 978-3938060346.

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Yves Sintomer; Carsten Herzberg; Anja Röcke

Bürger machen Haushalt - Leitfaden für Bürgerhaushalte in Städten und Gemeinden Buch

2010.

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Alexander Koop

Leitfaden Online-Konsultation. Praxisempfehlungen für die Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger über das Internet Online

Stiftung Bertelsmann (Hrsg.): 2010.

Abstract | Links | BibTeX

Stef Steyaert; Hervé Lisoir; Michael Nentwich

Leitfaden partizipativer Verfahren. Ein Handbuch für die Praxis Buch

ITA-Institut für Technikfolgen-Abschätzung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien, 2006.

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Stiftung Bertelsmann; NRW Innenministerium

Kommunaler Bürgerhaushalt – ein Leitfaden für die Praxis Forschungsbericht

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Recipes for Public Spheres: Eight Institutional Design Choices and Their Consequences Artikel

In: The Journal of Political Philosophy, Bd. 11, Nr. 3, S. 338-367, 2003.

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Simon Joss

Die Konsensus Konferenz in Theorie und Anwendung. Gutachten im Auftrag der Akademie für Technikfolgenabschätzung in Baden-Württemberg Forschungsbericht

Akademie für Technikfolgenabschätzung Stuttgart, 1999.

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