Ideenwerkstätten für ein Regensburg der Zukunft

Die stärkere Beteiligung der Öffentlichkeit bei der Stadtentwicklung wird vielerorts gefordert. Doch wie gelingt es, die Bürger intensiv in komplexe urbane Planungsprozesse einzubinden? Einen spannenden Versuch zeigt ein Video der Stadt Regensburg.

Partizipation - Stadt Regensburg Foto: Mel via flickr.com, Lizenz: CC BY-ND 2.0

Häufig wird Partizipation mit einem Instrument der Akzeptanzbeschaffung und Konfliktlösung gleichgesetzt. In dieser verkürzten Sichtweise agiert der typische Veranstaltungsteilnehmer ausschließlich aus einer nimby-Position. Das Akronym „nimby“ steht dabei für „not in my backyard“ und meint, dass ein Beteiligungsanreiz vor allem aus einer Abwehrhaltung erwächst. Anstatt proaktiver Gestaltung geht es um Widerstand und die Verhinderung konkreter, den eigenen Vorstellungen widerstrebender Projekte im eigenen Lebensumfeld. Dies betrifft häufig Bauvorhaben bspw. im Rahmen der Energiewende – Stichwort Netzausbau – oder der Infrastruktur, wo sich Proteste gegen Straßen- oder Schienenwege richten.

Immer noch viel zu selten wird in einem positiven Verständnis das kreative Potenzial von gemeinsam Handelnden herausgestellt und über frühzeitige und niederschwellige Beteiligungsofferten genutzt. Es mangelt an Räumen und Möglichkeiten zur Erarbeitung gemeinsamer Visionen und Zukunftsvorstellungen, die anschließend auch politische Relevanz erreichen.

In der süddeutschen Stadt Regensburg soll sich dies nun ändern. Dort soll möglichst partizipativ mit Bürgern und Stakeholdern ein Planungsprozess vollzogen werden, der die zukünftige Nutzung einer Fläche in der städtischen Innenstadt regelt. Dabei wird versucht, die Öffentlichkeit frühzeitig einzubinden und in den Dialog mit Stadtplanern zu bringen. Interessante Eindrücke und Impressionen der ersten Veranstaltungen liefert das folgende Video:

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Literaturhinweise

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Peter Feindt; Wolfgang Gessenharter; Markus Birzer; Helmut Fröchling (Hrsg.)

Rationalität durch Partizipation? Das mehrstufige dialogische Verfahren als Antwort auf gesellschaftliche Differenzierung. In: Konfliktregelung in der offenen Bürgergesellschaft Zeitschrift

Forum für interdisziplinäre Forschung, Bd. 17, 1996.

BibTeX

Brian Wynne

May the Sheep Safely Graze? A Reflexive View of the Expert-Lay Knowledge Divide Buchabschnitt

In: Bronislaw Szerszynski; Scott Lash; Brian Wynne (Hrsg.): Risk, Environment and Modernity, S. 44-83, 1996.

BibTeX

Peter Dienel; Ortwin Renn

Planning Cells: A Gate to „Fractal“ Mediation Buchabschnitt

In: Thomas Webler; Peter Wiedemann (Hrsg.): Fairness and Competence in Citizen Participation: Evaluating Models for Environmental Discourse, Kluwer, Dordrecht, 1995.

BibTeX

Richard Schröder

Kinder reden mit! Beteiligung an Politik, Stadtplanung und Stadtgestaltung Buch

Beltz, Weinheim, 1995.

BibTeX

Benjamin Barber

Starke Demokratie: Über die Teilhabe am Politischen Buch

Rotbuch Verlag, Berlin, 1994, ISBN: 978-3880228047.

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Methodenhinweise

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Der Planungsworkshop unterstützt mit seinem strukturierten Ablauf und geringen Zeitanspruch Kommunen bei der Ausarbeitung eines Aktionsplans. Die Methode ist besonders geeignet für Gruppen, die bereits über eine gemeinsame Vision verfügen.

Deliberative Mapping
Beim Deliberativen Mapping entwickeln Fachleute und Bürger gemeinsam in einem konsultativen Verfahren priorisierte Handlungsalternativen zur Bearbeitung eines Konfliktthemas.

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