Raumwechsel

Eine Handreichung zu best practices digitaler Beteiligung.

Eine aktuelle Publikation des österreichischen Bundeslandes Vorarlberg zeigt anhand von Praxisbeispielen, wie Partizipation im digitalen Raum funktionieren kann.

Foto: StartupStockPhotos via Pixabay.

Fachgespräche, Planungsdialoge, Bürgerhaushalte – viele analoge Verfahren werden gegenwärtig digital erprobt. Eine interessante Zusammenstellung von Erfahrungen mit Online-Partizipation im kommunalen Kontext wurde kürzlich vom Amt der Vorarlberger Landesregierung und dem Büro für Freiwilliges Engagement und Beteiligung veröffentlicht.

Die Broschüre “Raumwechsel – Ein Inspirationshandbuch für digitale Beteiligung” richtet sich an ein breites Publikum. Sie gibt nicht nur informative Einblicke in die Umsetzung ausgewählter Partizipationsverfahren, sondern kombiniert diese mit konkreten Handlungsempfehlungen und Tipps zur erfolgreichen Gestaltung digitaler Beteiligung.

Die Ausführungen zeigen anschaulich, dass digitale Beteiligungsprozesse eine Möglichkeit darstellen, zielgruppenspezifischer zu arbeiten. So gelang es der Gemeinde Nenzing bei der Neugestaltung des Ortskerns durch den zusätzlichen Einsatz einer digitalen Plattform verstärkt junge Menschen zu erreichen. Die parallele Nutzung des Postwegs und einer digitalen Plattform trugen insgesamt wesentlich zur Verbreiterung der Beteiligungsbasis bei.

Diesen Potentialen stehen auch Herausforderungen gegenüber. Dies zeigen die Autor*innen bspw. anhand eines Beteiligungsprozesses in Bad Berleburg. Problematisch gestaltet sich vor allem, dass Atmosphäre und Austausch einer analogen Veranstaltung nicht ohne Weiteres in den digitalen Raum übertragen werden können, sondern bewusst gefördert werden müssen. Zudem ist eine präzise und detaillierte Vorbereitung des Programmablaufs wichtig. Denn anders als bei analogen Veranstaltungen kann bei digitalen Formaten schlechter improvisiert werden.

Zusätzlich zur Darstellung der Möglichkeiten und Herausforderungen, die digitale Beteiligungsprozesse mit sich bringen, hält die Broschüre auch technische Hinweise sowie einen Überblick bezüglich nützlicher Plattformen und datenschutzrechtlicher Fragen zum Nachlesen bereit.

Insgesamt bietet die Publikation anwendungsorientierte Informationen für all diejenigen, die zukünftig stärker digitale Beteiligungsangebote durchführen und auf diese Weise die Beteiligungsbasis verbreitern möchten. Die in der Broschüre genannten Tipps und dargestellten Erfahrungen sind dafür gut geeignet. Denn ungestaltete digitale Beteiligungsprozesse bergen die Gefahr einer gegenteiligen Entwicklung, die die Exklusion beteiligungsferner Gruppen und letztlich eine “digitale Spaltung der Gesellschaft” begünstigt.

Die komplette Broschüre kann hier kostenlos heruntergeladen werden.

Literaturhinweise

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Jeanette Behringer

Legitimität durch Verfahren? Bedingungen semi-konventioneller Partizipation: eine qualitativ-empirische Studie am Beispiel von Fokusgruppen zum Thema »Lokaler Klimaschutz« Buch

Roderer, Regensburg, 2002.

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Simon Joss

Die Konsensus Konferenz in Theorie und Anwendung. Gutachten im Auftrag der Akademie für Technikfolgenabschätzung in Baden-Württemberg Forschungsbericht

Akademie für Technikfolgenabschätzung Stuttgart, 1999.

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Jürgen Blandow; Ulrich Gintzel; Peter Hansbauer

Partizipation als Qualitätsmerkmal in der Heimerziehung: eine Diskussionsgrundlage Buch

Votum, Münster, 1999, ISBN: 9783933158147.

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Ortwin Renn; Thomas Webler

Der kooperative Diskurs. Theoretische Grundlagen, Anforderungen, Möglichkeiten Buchabschnitt

In: Ortwin Renn; Hans Kastenholz; Patrick Schild; Urs Wilhelm (Hrsg.): Abfallpolitik im kooperativen Diskurs. Bürgerbeteiligung bei der Standortsuche für eine Deponie im Kanton Aargau, S. 3-103, vdf, Zürich, 1998.

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Brian Wynne

May the Sheep Safely Graze? A Reflexive View of the Expert-Lay Knowledge Divide Buchabschnitt

In: Bronislaw Szerszynski; Scott Lash; Brian Wynne (Hrsg.): Risk, Environment and Modernity, S. 44-83, 1996.

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Robert Jungk; Norbert Müllert

Zukunftswerkstätten: Wege zur Wiederbelebung der Demokratie Buch

Goldmann Verlag, München, 1983.

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Sherry Arnstein

A Ladder of Citizen Partizipation Artikel

In: Journal of the American Planning Association, Bd. 35, Nr. 4, S. 216-224, 1969.

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