Breite Beteiligung

Im Interview sprechen Dr. Thomas Kuder und Hannes Wezel von der Allianz Vielfältige Demokratie über die Bedeutung des Netzwerks und die Arbeit des Themenkreises „Breite Beteiligung“.

Foto: Ryoji Iwata via unplash.

Warum ist die Allianz Vielfältige Demokratie für Sie wichtig?

Die Allianz vernetzt eine große Zahl von anwendungsorientierten Akteuren der repräsentativen, partizipativen und direkten Demokratie. Sie ist eine wichtiges neutrales Instrument jenseits von Staat und Politik zur Förderung, Weiterentwicklung und Verbreitung einer vielfältigen Demokratie.  

Welchen beruflichen Bezug haben Sie zur Bürgerbeteiligung?

Dr. Thomas Kuder: Als Stadt- und Regionalplaner begleitet mich das Thema Bürgerbeteiligung seit vielen Jahrzehnten, sowohl in meiner früheren Arbeit in der kommunalen Stadtplanung, wie auch heute in der anwendungsbezogenen wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Thema „Lokale Demokratie.

Hannes Wezel: Als gelernter Pädagoge ist die Beteiligung schon immer meine große Leidenschaft: ob in meiner langjährigen kommunalen Praxis oder seit 8 Jahren als Mitarbeiter im Stab der Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung bei Gisela Erler. Ich bin zutiefst davon überzeugt: Ohne Beteiligung geht gar nix. 

Sie leiten in der Allianz Vielfältige Demokratie den Themenkreis „Breite Beteiligung“. Wo liegen die inhaltlichen Schwerpunkte dieser Arbeitsgruppe und warum sind diese aus Ihrer Sicht wichtig?

Dr. Thomas Kuder: Schwerpunkt unserer bisherigen Arbeit war die Auseinandersetzung mit neuen und bewährten Ansätzen für eine breite, gesellschaftlich inklusive Beteiligung. Aktuellen Gesellschaftsanalysen zufolge sind ganze Sozialgruppen / Milieus der Gesellschaft nicht mehr hinreichend in die Prozesse der Bürgerbeteiligung eingebunden. Dies führt zu demokratischen Verwerfungen, denen es durch neue Formen der Kommunikation, neue hochwertige Methoden und innovative Formate der Bürgerbeteiligung zu begegnen gilt.

Hannes Wezel: Mir war und ist es schon immer wichtig, bei Beteiligungsverfahren nicht nur die allzeit Engagierten zu erreichen, sondern die Verfahren mit zufällig Ausgewählten und ihren Meinungen und Ansichten anzureichern. Unsere Nachbarschaftsgespräche sind hier eine gute Methode. Ich bin aber auch der Überzeugung, dass Politik per se, mehr Beteiligung braucht und dafür engagiere ich mich ehrenamtlich und habe mit der Methode Bürgerrat aus Vorarlberg sehr gute Erfahrungen gemacht.

Zu den Personen

Dr.-Ing. Thomas Kuder ist Stadt-und Regionalplaner. Er arbeitet seit 2009 beim Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung (vhw) in Berlin als Seniorwissenschaftler sowie Clusterkoordinator im Forschungsbereich Lokale Demokratie. In der Allianz Vielfältige Demokratie verantwortet er gemeinsam mit Hannes Wezel den Themenkreis „Breite Beteiligung“.

 

 


Hannes Wezel engagiert sich ehrenamtlich beim Ortsverband von Bündnis 90/ Die Grünen in Nürtingen. Er arbeitet seit vielen Jahren im Bereich Bürgerbeteiligung und Bürgerengagement. Seit 2011 ist er Referent bei der Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung im Staatsministerium Baden-Württemberg. In der Allianz Vielfältige Demokratie verantwortet er gemeinsam mit Dr. Thomas Kuder den Themenkreis „Breite Beteiligung“. 

 

 

Weiterführende Informationen zur Allianz Vielfältige Demokratie finden Sie hier.

Literaturhinweise

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Hope for democracy - 25 years of participatory budgeting worldwide Online

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Kai Masser; Adriano Pistoia; Philipp Nitzsche

Bürgerbeteiligung und Web 2.0: Potentiale und Risiken webgestützter Bürgerhaushalte Buch

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