Digitale Beteiligungsinstrumente können für junge Menschen eine interessante Möglichkeit sein, aktiv an politischen Prozessen zu partizipieren. In diesem Rahmen wurde opin.me, eine digitale Plattform zur Jugendbeteiligung, veröffentlicht.
Jugendliche haben „zunehmend Schwierigkeiten, sich mit Ergebnissen und Formen der konventionellen Politik zu identifizieren“, wie Ingrid Burdewick kritisiert. Deshalb „müssen die Beteiligungsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen in Deutschland dringend ausgebaut und strukturell verankert werden. Damit stärken wir unsere Kinder und Jugendlichen, die durch Mitbestimmung schon in jungem Alter soziale Kompetenzen entwickeln, als auch langfristig unsere Demokratie.“ lautet die Schlussfolgerung von Thomas Krüger, Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes. Diese Forderung setzt an bereits in Grundzügen auf europäischer und nationaler Ebene verankerten Regeln an: In der Charta der Grundrechte der Europäischen Union heißt es dazu bspw. in Art. 24: Kinder „können ihre Meinung frei äußern. Ihre Meinung wird in den Angelegenheiten, die sie betreffen, in einer ihrem Alter und ihrem Reifegrad entsprechenden Weise berücksichtigt.“
Eine formelle Maßnahme zur erweiterten politischen Teilhabe junger Menschen ist die Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre in einigen Bundesländern, wobei sich das Recht zur Stimmabgabe meistens auf Kommunalwahlen beschränkt. Nur in Brandenburg, Schleswig-Holstein und den Stadtstaaten Bremen und Hamburg dürfen Jugendliche ab 16 Jahren auch auf Landesebene wählen. Zusätzlich berücksichtigen Leitlininenprogramme für gute Beteiligung in einigen Städten explizit junge Menschen bei der Umsetzung deliberativer Verfahren. Die Stadt Heidelberg strebt bspw. danach, eine breite und öffentliche Kommunikationskultur aufzubauen und sieht es dabei als wichtige Aufgabe an, „junge Menschen an gesamtstädtische Fragen heranzuführen.“ Zudem bestehen in einigen Kommunen Jugendparlamente wie das KJP Tempelhof-Schöneberg. Es hat den Anspruch, „Kinder und Jugendliche des Bezirkes bei kommunalpolitischen Entscheidungen“ mitwirken zu lassen.
Plattform für digitale Beteiligung
Eine interessante Ergänzung dazu ist die jüngst veröffentlichte Plattform OPIN.me. Diese ist im Rahmen des europäischen Innovationsprojekts „EUth – Tools and Tips for mobile and digital Youth Partizipation in and across Europe“ entstanden. Sie will Jugendlichen niederschwellig digitale Beteiligung zu politischen Themen ermöglichen. Zudem ist sie darauf ausgelegt, Jugendorganisationen mit einem Leitfaden zur Erstellung digitaler Beteiligungsprojekte zu helfen. Dazu werden auf der Plattform sechs unterschiedliche Entscheidungstools mit einer schrittweisen Erklärung zur Verfügung gestellt.
Mehr dazu zeigt das folgende sehenswerte Comic-Video:
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@incollection{Schrögel2017,
title = {Frühzeitige Bürgerbeteiligung mit Science Cafés und Comic Workshops},
author = {Philipp Schrögel and Marc-Denis Weitze},
editor = {Jörg Sommer},
url = {https://www.bipar.de/kursbuch-buergerbeteiligung/},
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year = {2017},
booktitle = {Kursbuch Bürgerbeteiligung #2},
publisher = {Verlag der Deutschen Umweltstiftung | bipar},
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chapter = {3},
abstract = {Frühzeitige Bürgerbeteiligung zu neuen, noch schwer greifbaren Technologien erfordert innovative Methoden. Dies hat die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften (acatech) am Beispiel Künstliche Fotosynthese erprobt. Verschiedene „Technikzukünfte“ wurden auf unterschiedliche Art mit Bürgerinnen und Bürgern diskutiert. Als Dialogformat wurden Science Cafés gewählt, bei denen auch fiktionale Geschichten die Diskussion anregten. Ein Comic-Workshop gab Jugendlichen die Möglichkeit, zeichnerisch ihre eigenen Zukunftsperspektiven mit Bezug auf das Thema darzustellen. Dieser Beitrag beschreibt die Erfahrungen mit Dialogformaten zur frühzeitigen Einbindung der interessierten Öffentlichkeit und soll Anregungen geben.},
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Frühzeitige Bürgerbeteiligung zu neuen, noch schwer greifbaren Technologien erfordert innovative Methoden. Dies hat die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften (acatech) am Beispiel Künstliche Fotosynthese erprobt. Verschiedene „Technikzukünfte“ wurden auf unterschiedliche Art mit Bürgerinnen und Bürgern diskutiert. Als Dialogformat wurden Science Cafés gewählt, bei denen auch fiktionale Geschichten die Diskussion anregten. Ein Comic-Workshop gab Jugendlichen die Möglichkeit, zeichnerisch ihre eigenen Zukunftsperspektiven mit Bezug auf das Thema darzustellen. Dieser Beitrag beschreibt die Erfahrungen mit Dialogformaten zur frühzeitigen Einbindung der interessierten Öffentlichkeit und soll Anregungen geben.
@incollection{Böhm2017b,
title = {Jugendbeteiligung im ländlichen Raum muss neu gedacht werden},
author = {Birgit Böhm and Christiane Sell-Greiser},
editor = {Jörg Sommer},
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isbn = {978-3942466-15-8},
year = {2017},
booktitle = {Kursbuch Bürgerbeteiligung #2 },
publisher = {Verlag der Deutschen Umweltstiftung | bipar},
address = {Berlin},
chapter = {4},
abstract = {Jugendliche haben als „Erwachsene und Senioren von morgen und übermorgen“ ein Recht darauf, ihre Lebenswelt, in der sie arbeiten und wohnen mitzugestalten. Jugendliche zu orientieren und ihnen Möglichkeiten zu Mitentscheidungen zu geben, sie ernst zu nehmen und als ExpertenInnen für ihre Lebenssituation zu betrachten, sollte ein Hauptanliegen in jedem Entwicklungsprozess sein. Transparente Prozesse im Rahmen von Wissensvermittlung zu schaffen, führt zu Lernprozessen sowohl auf Seiten der Jugendlichen als auch auf der der Erwachsenen. Der folgende Beitrag beschäftigt sich mit den Voraussetzungen und Chancen einer nachhaltigen Jugendbeteiligung.},
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Jugendliche haben als „Erwachsene und Senioren von morgen und übermorgen“ ein Recht darauf, ihre Lebenswelt, in der sie arbeiten und wohnen mitzugestalten. Jugendliche zu orientieren und ihnen Möglichkeiten zu Mitentscheidungen zu geben, sie ernst zu nehmen und als ExpertenInnen für ihre Lebenssituation zu betrachten, sollte ein Hauptanliegen in jedem Entwicklungsprozess sein. Transparente Prozesse im Rahmen von Wissensvermittlung zu schaffen, führt zu Lernprozessen sowohl auf Seiten der Jugendlichen als auch auf der der Erwachsenen. Der folgende Beitrag beschäftigt sich mit den Voraussetzungen und Chancen einer nachhaltigen Jugendbeteiligung.
@techreport{(Hrsg.)2019,
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author = {Bertelsmann Stiftung (Hrsg.)},
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abstract = {Das „Vertrauen in gesellschaftliche und politische Institutionen“ ist eine von neun
Dimensionen, mit denen die Bertelsmann Stiftung gesellschaftlichen Zusammenhalt empirisch misst. Obwohl wir in unseren Studien der letzten Jahre zeigen
konnten, dass der gesellschaftliche Zusammenhalt in Deutschland insgesamt
nach wie vor stark ist, eröffnet der Blick auf einzelne Dimensionen eine differenziertere Sicht. So erwies sich insbesondere das Vertrauen in Institutionen als eine
Dimension mit eher niedrigen Werten. Angesichts des wachsenden Populismus in
Deutschland kommt diesem Befund eine besondere Bedeutung zu. Daher konzentrieren sich die beiden in dieser Broschüre zusammengefassten Teilstudien auf
diese Dimension von gesellschaftlichem Zusammenhalt. Sie untersuchen, wie es
um die Unterstützung der Demokratie und das Vertrauen in politische Institutionen – insbesondere in die Parteien – in Deutschland derzeit bestellt ist.},
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Das „Vertrauen in gesellschaftliche und politische Institutionen“ ist eine von neun
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nach wie vor stark ist, eröffnet der Blick auf einzelne Dimensionen eine differenziertere Sicht. So erwies sich insbesondere das Vertrauen in Institutionen als eine
Dimension mit eher niedrigen Werten. Angesichts des wachsenden Populismus in
Deutschland kommt diesem Befund eine besondere Bedeutung zu. Daher konzentrieren sich die beiden in dieser Broschüre zusammengefassten Teilstudien auf
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um die Unterstützung der Demokratie und das Vertrauen in politische Institutionen – insbesondere in die Parteien – in Deutschland derzeit bestellt ist.
@article{fürBildung2018,
title = {Study on the impact of the internet and social media on youth participation and youth work},
author = {EU-Generaldirektion für Bildung, Jugend, Sport und Kultur},
doi = {10.2766/503},
isbn = {978-92-79-79849-8 },
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