Der Bürgermeister im Wohnzimmer

Um die Bürger stärker einzubinden, geht die Stadt Meppen neue Wege: Im interaktiven Stadtgespräch konnten sich Bewohner bequem von zu Hause aus beteiligen. Doch auch digitale Beteiligung muss geplant sein.

Foto: pixabay.com

Die Stadt Meppen hat den Versuch gewagt, mit digitaler Unterstützung ein interaktives Stadtgespräch zu veranstalten. Die Bewohner hatten die Wahl, physisch oder virtuell am Stadtgespräch teilzunehmen. Einige haben ihre Ideen bequem von zu Hause aus eingebracht. Bereits im Vorfeld konnten Meppener Bürger Vorschläge, Fragen und Anregungen zu verschiedenen Themen einreichen, auf die dann im Gespräch eingegangen wurde. Neu war zudem, dass eine Liveübertragung des Stadtgesprächs die Möglichkeit eröffnete, Fragen und Anmerkungen per Email, Facebook oder Whatsapp auch während der Veranstaltung einzubringen.

Die Synthese von Beteiligung und Digitalisierung ist immer wieder zu beobachten. Im Bereich Bürgerbeteiligung birgt die Nutzung der digitalen Medien großes Potenzial zur Stärkung niederschwelliger Teilhabe. So haben Bürger beispielsweise durch Webtools die Chance, ihre Interessen einfacher zu bündeln und weitere Unterstützer zu finden. Auch können Beteiligungsgegenstände oder -veranstaltungen durch digitale Medien schneller und weitreichender kommuniziert werden.

Digitale Medien allein machen noch keine gute Beteiligung

Leider ging das interaktive Stadtgespräch an vielen Meppener Bürgern vorbei. Das zeigt einmal mehr die fundamentale Bedeutung einer frühzeitigen, umfassenden und adressatengerechten Information der Bevölkerung: Information ist die Grundlage gelingender Bürgerbeteiligung. Dennoch bleibt festzuhalten, dass die Einbindung digitaler Technologien viele neue Möglichkeiten zur Teilhabe eröffnen kann. Auch wenn die Umsetzung der Idee in Meppen noch ausbaufähig ist, geht die Stadt damit einen Schritt in die richtige Richtung. Die Distanz zwischen Politik und Bürger verringert sich und das kommt, zumindest beim informierten Teil der Bürger, bisher gut an.

Einen Beitrag des NDR dazu können Sie sich hier noch bis zum 23.06.17 in der Mediathek anschauen.

Literaturhinweise

80 Einträge « 7 von 8 »

Dirk Jörke

Bürgerbeteiligung in der Postdemokratie Artikel

In: Aus Politik und Zeitgeschichte, Bd. Band 1-2, S. 13-18, 2011.

Abstract | Links | BibTeX

Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.)

Postdemokratie? Zeitschrift

Bd. 1-2, Nr. 2011, 2011.

Abstract | Links | BibTeX

Chantal Mouffe

"Postdemokratie" und die zunehmende Entpolitisierung Artikel

In: Aus Politik und Zeitgeschichte, Bd. Band 1-2, S. 3-4, 2011.

Abstract | Links | BibTeX

Sabine Schiffer

Informationsmedien in der Postdemokratie. Zur Bedeutung von Medienkompetenz für eine lebendige Demokratie Artikel

In: Aus Politik und Zeitgeschichte, Bd. Band 1-2, S. 27-32, 2011.

Abstract | Links | BibTeX

Yves Sintomer; Carsten Herzberg; Anja Röcke

Bürger machen Haushalt - Leitfaden für Bürgerhaushalte in Städten und Gemeinden Buch

2010.

BibTeX

Alexander Koop

Leitfaden Online-Konsultation. Praxisempfehlungen für die Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger über das Internet Online

Stiftung Bertelsmann (Hrsg.): 2010.

Abstract | Links | BibTeX

Diana Gallego Carrera; Ortwin Renn; Marion Dreyer; Walter Schenkel

Sachplan geologische Tiefendlager. Forschungsprojekt "Kommunikation mit der Gesellschaft": Wissenschaftlicher Schlussbericht Forschungsbericht

2009.

BibTeX

Hubertus Buchstein

Demokratie und Lotterie: Das Los als politisches Entscheidungsinstrument von der Antike bis zur EU Buch

Campus Verlag, Frankfurt am Main, 2009.

BibTeX

Thomas Olk

Engagementpolitik: Die Entwicklung der Zivilgesellschaft als politische Aufgabe Buch

VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden, 2009, ISBN: 978-3531162324.

BibTeX

Sabine Ursula Nover

Protest und Engagement: Wohin steuert unsere Protestkultur? Buch

VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden, 2009, ISBN: 978-3531163130.

BibTeX

80 Einträge « 7 von 8 »

Stöbern Sie in unserem Literaturverzeichnis ...