Datenschutz im Netz

Mehr denn je werden digitale Beteiligungsinstrumente in der Bürger- und Öffentlichkeitsbeteiligung verwendet. In Zeiten der Coronapandemie sind dabei gleichermaßen die Angebote wie auch die Bereitschaft zur Wahrnehmung virtueller Partizipationsformate gestiegen. Alle Beteiligten haben gemeinsam in den letzten Monaten eine steile Lernkurve durchlaufen. Waren im März des vergangenen Jahres für viele Menschen Break-Out-Sessions, Jitsi oder WebEx noch Fremdwörter, ist die digitale Teilnahme an Dialogen, Informationsveranstaltungen oder Fachtagungen mittlerweile längst zur Routine geworden.
Datenschutz und die Sicherheit der eigenen persönlichen Daten sind dabei wiederkehrende Punkte, die sowohl für Initiator*innen von Beteiligungsprozessen wie auch Gäste digitaler Veranstaltungen relevant sind: Welche Daten werden auf welchen Servern gespeichert? Dürfen Konferenzen aufgezeichnet werden? Werden Klarnamen angezeigt und persönliche Adressdaten Dritten zugänglich gemacht? Dies sind nur einige Fragen, die die rechtlichen Herausforderungen bei der Umsetzung von digitalen Beteiligungsprozessen zeigen und gute Antworten benötigen. Das ist nicht nur im rechtlichen Sinne zwingend, sondern auch mit Blick auf die Legitimität und Transparenz von Verfahren. Denn berechtigterweise können Befürchtungen hinsichtlich des Schutzes der persönlichen Daten für die an der Beteiligung Interessierten eine Hürde sein. Verschließen sich aus besagten Gründen jedoch wichtige Stakeholder oder breite Teile der Bevölkerung dem Prozess, droht dieser Schaden zu nehmen.
Vor diesem Hintergrund ist eine Fachtagung am 25. Februar 2021 des Thinktanks DialogGesellschaft interessant. Sie widmet sich unter dem Titel „Digitale Beteiligung und Datenschutz“ der Frage, was bei der Konzeption, Vorbereitung, Durchführung und Dokumentation von digitalen Beteiligungsformaten zu beachten ist. Des Weiteren wird erörtert, wie digitale Beteiligung datenschutzkonform, dialogisch und zugleich praktikabel gestaltet werden kann. Weiterführende Informationen finden Sie hier.
Literaturhinweise
Protest und Engagement: Wohin steuert unsere Protestkultur?. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden, 2009, ISBN: 978-3531163130. | :
Expertenkommunikation im Konfliktfeld der nuklearen Entsorgung. Zum Wandel von Expertenhandeln in öffentlichkeitssoziologischer Perspektive. In: Peter Hocke; Armin Grunwald (Hrsg.): Wohin mit dem radioaktiven Abfall? Perspektiven für eine sozialwissenschaftliche Endlagerforschung, edition sigma, Berlin, 2006. | :
Kooperative Demokratie: Das politische Potenzial von Bürgerengagement. Campus Verlag, Frankfurt am Main, 2006, ISBN: 978-3593380131. | :
Regieren mit Mediation: Das Beteiligungsverfahren zur zukünftigen Entwicklung des Frankfurter Flughafens. VS Verlag, Wiesbaden , 2005. | :
OECD Nuclear Energy Agency: Stepwise Approach to Decision Making for Longterm Radioactive Waste Management. Experience, Paris, 2004. | :
Auswahlverfahren für Endlagerstandorte - Empfehlungen des AkEnd. Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) 2002. | :
Der kooperative Diskurs. Theoretische Grundlagen, Anforderungen, Möglichkeiten. In: Ortwin Renn; Hans Kastenholz; Patrick Schild; Urs Wilhelm (Hrsg.): Abfallpolitik im kooperativen Diskurs. Bürgerbeteiligung bei der Standortsuche für eine Deponie im Kanton Aargau, S. 3-103, vdf, Zürich, 1998. | :