Veranstaltung: Pro und kontra von Volksentscheiden
Es ist immer noch ein streitbares Thema: Braucht unsere Gesellschaft mehr direktdemokratische Elemente?
Befürworter sehen in direkter Bürgerbeteiligung eine Chance. Sie werden nimmermüde zu betonen, dass sich das althergebrachte repräsentative Parteiensystem überlebt hat. Kritiker fürchten hingegen eine sinkende Qualität politischer Entscheidungen und eine Beschneidung des Arbeitsauftrags gewählter Politiker. Während Beteiligungsfragen auf nationaler Ebene bisweilen noch etwas abstrakt erscheinen mögen, äußern sie sich auf kommunaler Ebene ganz konkret: Egal, ob es um Bahnhöfe, Parkanlagen oder Autobahnanschlüsse geht, die Zahl der Bürger, die sich an der Projektumsetzung beteiligen möchten, steigt stetig. Nicht immer endet die Bürgerbeteiligung dabei in einem Erfolgsprojekt, was diverse Fragen aufwirft:
Wovon hängt gute Bürgerbeteiligung auf kommunaler Ebene ab? Gibt es Themen, die mehr oder weniger gut geeignet für direktdemokratische Beteiligung geeignet sind? Welche Rolle kommt dem Verfahrensdesign zu und wer organisiert überhaupt die Partizipation? In welcher Beziehung stehen parlamentarische und plebiszitäre Demokratie zueinander?
Die Fragen zeigen die Komplexität des Themas. Wenn Ihr Interesse geweckt worden ist und Sie nach Antworten auf diese oder andere Fragen zur Bürgerbeteiligung suchen, dann sollten Sie sich folgende Veranstaltung nicht entgehen lassen:
Das Deutsche Institut für Urbanistik in Berlin lädt am 10. Februar 2016 ab 17 Uhr zu einer Vortrags- und Diskussionsveranstaltung zum Thema „Mehr Mitbestimmung in der Stadt. Chancen und Risiken von Volksentscheiden“ ein.
Mehrere Experten halten ca. 45 minütige Vorträge, an die sich jeweils eine Diskussions- und Fragerunde anschließt. Abgerundet wird der Abend mit der anschließenden Möglichkeit, in gelöster Atmosphäre zu fachsimpeln.
Veranstaltungsdaten
Deutsches Institut für Urbanistik
Zimmerstraße 13-15
10969 Berlin
Zeit: 10. Februar 2016 ab 17 Uhr
Wichtig: Eine vorherige Anmeldung ist wegen begrenzter Kontingente erforderlich und über die Seite des Instituts unter der entsprechenden Veranstaltung möglich, der Eintritt ist frei.
Literaturhinweise
Klassenherrschaft und politisches System. Die Selektivität politischer Institutionen Buchabschnitt
In: Claus Offe; Jens Borchert; Stephan Lessenich (Hrsg.): Strukturprobleme des kapitalistischen Staates, Campus Verlag, Frankfurt am Main, 2006.
Am Rande der Gesellschaft: Risiken sozialer Ausgrenzung Buch
Verlag Barbara Budrich , Leverkusen, 2005, ISBN: 978-3938094938.
EriK - Entwicklung eines mehrstufigen Verfahrens der Risikokommunikation Buch
Akademie für Technikfolgenabschätzung, Stuttgart, 2005.
Die Zukunft gemeinsam gestalten. Das Handbuch Öffentlichkeitsbeteiligung Buch
Wien, 2005.
Empowered Participation: Reinventing Urban Democracy Buch
Princeton University Press, Princeton, 2004, ISBN: 9780691126081.
What can democratic participation mean today? Artikel
In: Political Theory, Bd. 30, Nr. 5, S. 677-701, 2002.
Neue Formen politischer Beteiligung Buchabschnitt
In: Ansgar Klein; Ruud Koopmans; Heiko Geiling (Hrsg.): Globalisierung, Partizipation, Protest, S. 255-274, Leske+Budrich, Opladen, 2001, ISBN: 978-3-322-94936-3.
Rationalität durch Partizipation? Das mehrstufige dialogische Verfahren als Antwort auf gesellschaftliche Differenzierung. In: Konfliktregelung in der offenen Bürgergesellschaft Zeitschrift
Forum für interdisziplinäre Forschung, Bd. 17, 1996.
Starke Demokratie: Über die Teilhabe am Politischen Buch
Rotbuch Verlag, Berlin, 1994, ISBN: 978-3880228047.
Sketches for a Democratic Utopia Zeitschrift
Scandinavian Political Studies, 1987.