Studie „Nutzeneffekte von Bürgerenergie“
Am 17. September wurde die Studie „Nutzeneffekte von Bürgerenergie“ vom Instituts für ZukunftsEnergieSysteme (IZES) veröffentlicht. Sie wurde von Greenpeace Energy zusammen mit dem Bündnis Bürgerenergie e.V. finanziert. Die Wissenschaftler haben die gesellschaftlichen, volkswirtschaflichen und energiepolitischen Effekte der Bürgerinitiativen im Bereich Erneuerbaren Energie auf zehn Nutzeneffekte reduziert, und diese genauer erläutert:
- Integration von Bürgern in nachhaltige Wirtschaftsprozesse
- Akzeptanz von erneuerbaren Energieerzeugungsanlagen
- Erhöhung gesellschaftlichen Engagements im Energiesektor
- Mitbestimmung und Transparenz
- Identitätsbildung
- Realisierung bestimmter Anlagen nur durch Bürgerenergie
- Erhöhung des Akteursvielfalt
- Aufbau und Professionalisierung eines neuen „Wirtschaftszweigs“
- Regionale Wertschöpfung
- Schaffung und Erhalt von Arbeitsplätzen
Als eine der Hauptschlussfolgerung weisen die Autoren darauf hin, dass Bürgerenergie-Initiativen zur „Entanonymisierung“ der Energiewirtschaft beitragen. Dadurch wird die Stromerzeugung greifbarer, gestaltbarer und beeinflussbarer für die Bürgerinnen und Bürger. Dies erhöht wesentlich die Legitimationsfähigkeit eines erneuerbaren Energieprojekts und die gesellschaftliche Akzeptanz für die Energiewende allgemein. Während der Vorstellung der Studie in Berlin präzisierte die Studienleiterin Eva Hauser: „Die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wirkungen der Bürgerenergie sind aber vor für allem für ländliche und strukturschwache Regionen enorm wichtig“.
„Die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wirkungen der Bürgerenergie sind aber vor für allem für ländliche und strukturschwache Regionen enorm wichtig“
Robert Spanheimer, Vorstandsvorsitzender der Energiegenossenschaft Regionalstrom Franken ergänzte: „Die vielen positiven Effekte durch die Erneuerbaren-Anlagen unserer Mitglieder sind vor Ort direkt spürbar. Mit der Bündelung von Bürgerenergie-Anlagen wollen wir eine neue wirtschaftliche Dynamik vor Ort anstoßen und den Zusammenhalt einer ganzen Region stärken. Die Menschen wollen Strom aus der Region für die Region“. Dieser Effekt der Identitätsbildung spielt eine entscheidende Rolle in der Akzeptanz lokaler umweltrelevanter Großprojekte.
Literaturhinweise
Vom Flurfunk zur Mitarbeiterbeteiligung in öffentlichen Verwaltungen Buchabschnitt
In: Jörg Sommer (Hrsg.): Kursbuch Bürgerbeteiligung #2, Verlag der Deutschen Umweltstiftung | bipar, Berlin, 2017, ISBN: 978-3942466-15-8.
Direkte Demokratie und Bürgerbeteiligung - die 'Alternative für Deutschland' auf dem Prüfstand Buchabschnitt
In: Jörg Sommer (Hrsg.): Kursbuch Bürgerbeteiligung #2, Verlag der Deutschen Umweltstiftung | bipar, Berlin, 2017, ISBN: 978-3942466-15-8.
Urbane Interventionen - Impulse für lebenswerte Stadträume in Osnabrück Buchabschnitt
In: Jörg Sommer (Hrsg.): Kursbuch Bürgerbeteiligung #2, Verlag der Deutschen Umweltstiftung | bipar, Berlin, 2017, ISBN: 978-3942466-15-8.
Evaluationskriterien zur Bewertung von regionalen Bürgerbeteiligungsverfahren Buchabschnitt
In: Jörg Sommer (Hrsg.): Kursbuch Bürgerbeteiligung #2, Verlag der Deutschen Umweltstiftung | bipar, Berlin, 2017, ISBN: 978-3942466-15-8.
Für und Wider der Partizipation in städtebaulichen Wettbewerbsverfahren Buchabschnitt
In: Jörg Sommer (Hrsg.): Kursbuch Bürgerbeteiligung #2, Verlag der Deutschen Umweltstiftung | bipar, Berlin, 2017, ISBN: 978-3942466-15-8.
Voneinander lernen am Beispiel des Projekts "Der richtige Dreh" Buchabschnitt
In: Jörg Sommer (Hrsg.): Kursbuch Bürgerbeteiligung #2, Verlag der Deutschen Umweltstiftung | bipar, Berlin, 2017, ISBN: 978-3942466-15-8.
Werkzeugkasten Dialog und Beteiligung Online
2017.