Potsdam beteiligt – und wertet aus
Potsdam ist deutschlandweit wohl derzeit eine der Städte mit der intensivsten Bürgerbeteiligung Auch wir haben an anderer Stelle bereits über die ambitionierten Vorhaben der Stadt berichtet.
Diese Begeisterung für die intensive Einbindung der Bürger in die Planung zieht sich bis in die Spitze der Stadtverwaltung. Diese Verfahren finden viel Anklang in der Bevölkerung und auch wir beobachten mit Freude die Entwicklungen in der Berliner Nachbarstadt.
Nur hat man in Potsdam offenbar erst einmal angefangen, die Beteiligung umzusetzen und sich auszuprobieren, bevor eine systematische Dokumentation und Auswertung stattfand.
Einen Überblick, welche Verfahren wann stattfinden, wie viele Menschen beteiligt sind und welche Kosten angefallen sind, gibt es offenbar nicht. Zumindest wurde dies bei einer Anfrage der Stadtverordneten Saskia Hünecke (GRÜNE) deutlich.
Um dies zu ändern werde derzeit im Rahmen des Modellprojektes ,strukturierte Bürgerbeteiligung in Potsdam’ ein sogenannter ,Beteiligungsatlas’ erarbeitet, mit dem Interessierte sich künftig unkompliziert einen Überblick der jeweils aktuellen Beteiligungsverfahren schaffen könnten, so heisst es auf der Seite des Stadt Potsdam.
An der Systematisierung und Erfassung der einzelnen Verfahren arbeitet vor allem die 2014 gegründete Werk-Stadt für Beteiligung, ein Kompetenzzentrum für Bürgerbeteiligung, über das wir ebenfalls schon berichteten.
Zum Ende des ersten Quartals 2016 soll dann ein erster Statusbericht zur Bürgerbeteiligung in Potsdam vorliegen, der sicher interessante Rückschlüsse auf Wirkweise, Effizienz und Reichweite der Beteiligungsverfahren zulässt.
Literaturhinweise
Postdemokratie Buch
Suhrkamp Verlag, Berlin, 2008, ISBN: 978-3518125403.
Die sozialen Bewegungen in Deutschland seit 1945: Ein Handbuch Sammelband
Campus Verlag, Frankfurt am Main, 2008, ISBN: 978-3593383729.
Die Anti-Atomkraftbewegung Buchabschnitt
In: Roth; Rucht (Hrsg.): Die sozialen Bewegungen in Deutschland seit 1945. Ein Handbuch, Campus, Frankfurt am Main, 2008.
Democracy as Problem Solving: Civic Capacity in Communities across the Globe Buch
MIT Press, Cambridge, 2008.
Gremien, Gremien, Gremien ... Zu Wirkungen und Nebenwirkungen der Beteiligung von Selbsthilfe- Kontaktstellen Buchabschnitt
In: Deutsche Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen (DAG SHG) e.V. (Hrsg.): Selbsthilfegruppenjahrbuch, S. 131-134, Gießen, 2008, ISSN: 1616-0665.
Demokratische Partizipation in der Schule Buchabschnitt
In: Angelika Eickel; Gerhard de Haan (Hrsg.): Demokratische Partizipation in der Schule: ermöglichen, fördern, umsetzen, S. 7-39, Wochenschau Verlag, Schwalbach/Ts., 2007.
Von Porto Alegre nach Europa. Möglichkeiten und Grenzen des Bürgerhaushalts Buchabschnitt
In: Heinz Kleger; Jochen Franzke (Hrsg.): Kommunaler Bürgerhaushalt in Theorie und Praxis am Beispiel Potsdams, Universitätsverlag Potsdam, Potsdam, 2006.
Leitfaden partizipativer Verfahren. Ein Handbuch für die Praxis Buch
ITA-Institut für Technikfolgen-Abschätzung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien, 2006.
Partizipation – ein Begriff, der ein Meister der Verwirrung ist Buchabschnitt
In: Carsten Quesel; Fritz Oser (Hrsg.): Die Mühen der Freiheit: Probleme und Chancen der Partizipation von Kindern und Jugendlichen, S. 17-37, Rüegger, Zürich, 2006.
Die Zukunft gemeinsam gestalten. Das Handbuch Öffentlichkeitsbeteiligung Buch
Wien, 2005.
Methodenhinweise
Deliberative MappingBeim Deliberativen Mapping entwickeln Fachleute und Bürger gemeinsam in einem konsultativen Verfahren priorisierte Handlungsalternativen zur Bearbeitung eines Konfliktthemas.
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