Partizipation im organisierten Sport
Erfahrungen mit demokratischer Partizipation im Sportverein und -verband können jungen Menschen als Quelle der Persönlichkeitsentwicklung und der Demokratieförderung dienen. Um die Partizipationsmöglichkeiten im Sport- bzw. Verbändealltag zu unterstützen, hat die Deutsche Sportjugend daher die Broschüre „Der vielschichtige Partizipationsbegriff“ herausgegeben.
Begriffsklärung
Sowohl im Alltag als auch auf wissenschaftlicher Ebene gibt es unterschiedliche Verständnisse des Partizipationsbegriffes, sodass seine Verwendung leicht zu Unklarheiten führen kann. Daher ist der erste Teil der Publikation der Begriffsklärung gewidmet und legt grundlegend dar, was mit dem vielschichtigen Begriff „Partizipation“ gemeint ist. Mehrere Praxisbeispiele aus dem Bereich des organisierten Sportes veranschaulichen die Ausführungen. Im Text wird Partizipation zunächst in die Kategorien „Teilnahme“ und „demokratische Partizipation“ differenziert. Für eine Teilnahme sind bereits körperliche und geistige Anwesenheit ausreichend. Sobald Kinder und Jugendliche beispielsweise bei einem Sportangebot anwesend sind, nehmen sie an diesem teil. Demgegenüber geht demokratische Partizipation über die bloße Teilnahme hinaus.
Komponenten demokratischer Partizipation
Demokratische Partizipation umfasst laut der Publikation drei Komponenten: Mitbestimmung und Entscheidung (politische Partizipation) findet im Kontext des organisierten Sportes zum Beispiel bei Wahlen neuer Vorstandsmitglieder statt. Mitsprache und Aushandlung (soziale Partizipation) umfasst die Artikulation von Interessen beispielsweise bei einer Diskussion über ein Aufwärmspiel. Die dritte Komponente Mitgestaltung und Engagement (aktives Handeln) ist gleichzeitig Voraussetzung für und Ziel von demokratischem Handeln. Zu dieser Komponente gehören Verantwortungsübernahme sowie Projekt- und Problemmanagement. Problemmanagement ist im Rahmen des organisierten Kinder- und Jugendsportes u. a. wichtig, wenn Konflikte im täglichen Trainingsbetrieb entstehen. Für jede der genannten Komponente führt die Broschüre konkrete Umsetzungsmöglichkeiten und Zieldimensionen auf. Unterstützt werden die Ausführungen von mehreren Grafiken, die beispielsweise die möglichen Stufen der Beteiligung veranschaulichen, welche von autonomer Selbstbestimmung bis hin zu Fehlformen der Beteiligung wie Alibi-Teilhabe reichen.
Insgesamt ist die Broschüre übersichtlich strukturiert und graphisch ansprechend aufgearbeitet. Farblich hervorgehobene zentrale Aussagen, Praxisbeispiele und Stimmen aus den Mitgliedsorganisationen lockern den Text auf und bieten einen abwechslungsreichen Lesefluss. Abschließend fasst eine Übersichtsgrafik die Kerninhalte zusammen.
Die Broschüre zu Partizipation im organisierten Kinder- und Jugendsport kann hier als PDF heruntergeladen werden.
Literaturhinweise
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Mehr direkte Demokratie wagen: Volksentscheide und Bürgerentscheid: Geschichte - Praxis -Vorschläge Sammelband
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Demokratie und Lotterie: Das Los als politisches Entscheidungsinstrument von der Antike bis zur EU Buch
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Bürgerbeteiligung durch lokale Bürgerpanels: Theorie und Praxis eines Instruments breitenwirksamer kommunaler Partizipation Sammelband
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Die sozialen Bewegungen in Deutschland seit 1945: Ein Handbuch Sammelband
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Die Anti-Atomkraftbewegung Buchabschnitt
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