Strategie für Kinder- und Jugendpartizipation in Irland

Foto: Thomas Helbig via flickr.com , Lizenz: CC BY-NC 2.0

In einem früheren Beitrag hat unsere Redaktion auf die Überlegungen Baden-Württemberg zum Thema Beteiligung und Teilhabe von Kindern und Jugendlichen aufmerksam gemacht. Irland ist hier noch einen Schritt weiter gegangen als die Erstellung einer wissenschaftlichen Analyse: eine fünfjährige nationale Strategie für die Partizipation von Kindern und Jugendlichen (mit besonderem Fokus auf Jugendliche unter 18).

Damit ist Irland das erste Land in Europa, das nationale Maßnahmen für die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an Entscheidungsverfahren eingeführt hat. Diese orientieren sich an der UN-Kinderrechtskonvention und der Charta der Grundrechte der Europäischen Union. Ziel der Strategie ist es, Kindern und Jugendlichen ein Mitspracherecht bei Entscheidungen zu geben, die ihr individuelles und kollektives Alltagsleben betreffen. Dazu gehören vorrangig Entscheidungen, die:

  • ihre Gemeinschaft betreffen
  • ihre frühkindliche Erziehung, Schule sowie das formale und non-formale Bildungssystem betreffen
  • ihre Gesundheit, ihr Wohlbefinden und soziale Leistungen betreffen
  • das juristische Umfeld betreffen

Weitere allgemeinere Ziele der Strategie sind:

  • Förderung effektiver Leadership bei der Zielgruppe
  • Entwicklung von Bildung und Weiterbildung mit und im Auftrag von Kindern und Jugendlichen
  • durchgängige Berücksichtigung der Beteiligung junger Menschen in der Politik, Gesetzgebung und Forschung

Wenn man auf das Durchschnittsalter der deutschen Abgeordnete schaut (knapp 50 Jahren!), fragt man sich, inwiefern die Interessen der jüngeren Generationen im repräsentativen System vertreten werden … Eine nationale Strategie für die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an Entscheidungsverfahren ist auch in Deutschland absolut sinnvoll und wünschenswert. Allerdings sollte sie sich nicht auf Fragen, die das Alltagsleben auf unmittelbare Weise betreffen, beschränken. Kinder und Jugendliche haben Interesse an allen Fragen, die ihre Zukunft berühren. Und dies umfasst im Grunde alle gesamtgesellschaftlichen Fragestellungen!

Literaturhinweise

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