Systemisches Konsensieren

Foto: Gerhard W. Loub via flickr.com, Lizenz: CC BY-NC 2.0

Systemisches Konsensieren ist eine Methode zur Konsensfindung innerhalb einer Gruppe. Die Besonderheit des Verfahrens ist, dass eine Entscheidung im Zweifel nicht über einen Mehrheitsentscheid erzeugt wird. Stattdessen zielt die Methode auf einen Lösungsvorschlag ab, der in der Gemeinschaft am wenigsten Ablehnung erfährt. Durch diesen alternativen Lösungsansatz entsteht die Möglichkeit, Entscheidungen zu treffen, die von einem Großteil der Gruppe getragen werden.

Verfahrenskonzept

Nein

Funktion

Konsultation; Mitbestimmung

Gruppengröße

Großgruppen >30 Personen; Mittlere Gruppen 15-30 Personen; Kleingruppen < 15 Personen

Teilnehmer (Min)

2

Teilnehmer (Max)

1000

Zielgruppe

Allgemeinheit

Vorbereitung

Zunächst wird ein zu lösendes Problem definiert. Der Veranstaltungsraum sollte mit einer Möglichkeit ausgestattet sein, Lösungsvorschläge während des Events für alle Teilnehmenden sichtbar zu notieren.

Ablauf

Der Methodenleiter führt in das Thema ein und stellt das Problem vor. Anschließend haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, Lösungsvorschläge zu nennen. Alle Vorschläge werden gleichberechtigt behandelt und für alle sichtbar auf einer Tafel (Flipchart, Plakat, Beamer) notiert. Anschließend werden die gesammelten Vorschläge von den Teilnehmenden bewertet. Dazu werden zu jedem Vorschlag von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern sogenannte Widerstandspunkte vergeben. Diese können in ihrer Ausprägung die Werte 0 – 10 annehmen. 0 bedeutet in diesem Fall „Kein Widerstand, diese Entscheidung kann ich mittragen“ und 10 „Totaler Widerstand, diese Lösung ist für mich inakzeptabel“. Die Zahlen dazwischen werden je nach Gefühl vergeben. Sind alle Vorschläge bewertet worden, kommt es zur Auszählung, indem die Widerstandspunkte der einzelnen Vorschläge zusammengezählt werden. Der Lösungsvorschlag, welcher am wenigsten Punkte aufzuweisen hat, wird ausgewählt, da er in der Gruppe insgesamt den geringsten Widerstand erfährt und folglich von einem Großteil der Teilnehmenden mitgetragen wird.

Material
  • Tafel / Flipchart / Plakat / Beamer
  • Stifte
  • Papier
  • Sitzgelegenheiten (Tische und Stühle)
Tipps und Anregungen

Diese Methode bietet sich auch an, wenn bereits an anderer Stelle mehrere Alternativen für ein Thema ermittelt wurden, für die nun ein Meinungsbild gebildet werden soll.

Dauer

Wenige Stunden

Kosten pro Teilnehmer

< 10,- EUR

Anforderung an Moderation

gering

Professionelle Moderation

nicht erforderlich