Kommentar zur Diskussion um einen Think-Tank für Partizipation:

Michael Mayer

Ein großes Vorhaben. Aber auch das beginnt mit einem ersten Schritt. Ich finde es prima, dass es von der Warte einer „Denkfabrik“, also wertfrei angegangen wird. Neben der klassischen Politik, innerhalb derer die kommunale Ebene ohnehin ein ganz eigenes Themenfeld darstellt, gilt es ja auch die Beteiligung im Unternehmenskontext zu sehen, im Verbraucherkontext, im Bezug auf Marken und Produkte, im Bezug auf gesamtgesellschaftliche Entwicklungen und in ihrer jeweiligen Verhaltensausprägung unter Berücksichtgung der Mittel ihrer Anwendung, also direkt persönlich, via Schriftwechsel oder online. Es geht um objektivierbare Unterschiede bei der Zahl der zu Beteiligenden. Sind es mehrere hundert oder hunderttausend? Ist es ein einmaliger oder fortlaufender Beteiligungsprozess, ein- oder mehrstufig etc.? Spannend wird sein, aus den verschiedenen Betrachtungen Quervergleiche zu ziehen.

Ein übergeordnetes Prinzip gibt es nach meiner Überzeugung für jede ehrliche und ernstgemeinte Form der Beteiligung: „Zuwendung, Respekt und Anerkennung“ sind nicht zu ersetzen.

Eines finde ich neben der Suche nach grundlegenden Erkenntnissen, verborgenen Zusammenhängen und der Ableitung von Handlungsempfehlungen noch ganz wichtig: Think Tank hin oder her, die Aufgabe ist auch von Anfang an die Publikationen des Selbigen so zu gestalten, dass alle partizipieren können, nein, ich formuliere es noch schärfer, dass möglichst viele nichts davon verpassen wollen.

Weil im Artikel auch der Populismus angesprochen wurde, zum Ende noch ein Zitat von Berthold Brecht: „Die Wahrheit ist das Kind der Zeit, nicht der Autorität.