METHODENDATENBANK: PARTIZIPATION IN DER ARBEITSWELT

Szenario-Workshop

Mit einem Szenarioworkshop kann die partizipative Erarbeitung von Szenarien auch mit Laien durchgeführt werden, wenn die Teilnehmenden durch die auftraggebende Institution bewusst ausgewählt werden und heterogen genug sind.

Allgemein

Der Szenario-Workshop ist eine Methode aus der Zukunftsforschung. Mit einem Szenario-Workshop kann die partizipative Erarbeitung von Szenarien auch mit Laien durchgeführt werden, wenn die Teilnehmenden durch die auftraggebende Institution bewusst ausgewählt werden und heterogen genug sind. Dieser eintägige Workshop bietet interessierten Bürger*innen die Gelegenheit, Meinungen über die Weiterentwicklung einer Thematik auszutauschen, dabei eigene und fremde Erfahrungen einzubringen, Vorschläge und Bedenken zu äußern sowie in angenehm gestalteter Atmosphäre ohne Fachreferate oder Vorträge alternative Zukunftsbilder zu entwickeln.

Ablauf

Zunächst wird zum Thema des Workshops hingeführt sowie die Szenariotechnik und der Tagesablauf erklärt. Problembeschreibung: Nun wird die Situation geschildert. Dies kann durch die Moderation oder durch eine Fachperson geschehen. Die Teilnehmenden sollten einen guten Überblick über die Fakten- bzw. Datenlage und die Problemstellung erhalten, ohne jedoch überfrachtet zu werden. Dieser Teil sollte daher nicht viel länger als 15 Minuten dauern. Analyse der Einflussfaktoren: In diesem Schritt werden Faktoren gesammelt, die die Entwicklung der Thematik beeinflussen. Anschließend werden Schlüsselfaktoren identifiziert, indem die Faktoren entweder unter Oberbegriffen gruppiert werden oder ihre Einflussstärke z. B. mithilfe einer Punkteabfrage bewertet wird. Szenarienentwicklung: Jetzt werden die möglichen Entwicklungen der Schlüsselfaktoren gegenüber des Ist-Zustands formuliert und als positiv (wünschenswert) oder negativ (nicht wünschenswert) bewertet. Zueinander passende Entwicklungen werden in einem nächsten Schritt zusammen gruppiert. Die so entstandenen Szenarien werden in Kleingruppen oder im Plenum ausformuliert. Dazu werden die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Faktoren und ihren Entwicklungen diskutiert und das Szenario anschließend als kurze Geschichte aufgeschrieben. Es sollten mindestens drei Szenarien herausgearbeitet werden: ein positives, ein negatives und ein „Trendszenario“. Letzteres führt die bisherigen Entwicklungen in die Zukunft fort. Strategie- und Maßnahmenentwicklung: Aus der Bewertung der Szenarien als positiv oder negativ können jetzt Strategien und eine Maßnahmenliste abgeleitet werden: Was muss getan werden, um das angestrebte Szenario zu erreichen bzw. wahrscheinlicher werden zu lassen? Abschluss: Am Ende wird allen Teilnehmenden gedankt, eine kurze Zusammenfassung gegeben und darauf verwiesen, was nun mit den Ergebnissen passieren wird.

Besonderheiten

Ein Szenario-Workshop ist meist eines der Herzstücke eines Entwicklungsprozesses, da hier detaillierte Szenarien und passende Maßnahmen entwickelt werden. Konflikte lassen sich in diesem Rahmen jedoch nur bedingt behandeln; für einen konstruktiven Arbeitsprozess sollte Konsens über die grundlegenden Ziele des Verfahrens herrschen.

Umsetzung

Aufgaben: Planen

Kontext: Betriebsrat, Vertrauensleute, Arbeitgeber

Kanal: analog

Schwierigkeit: mittel

Gruppengröße: ab ca. 15 Personen

Dauer: ein Tag