METHODENDATENBANK: PARTIZIPATION IN DER ARBEITSWELT

Schichtwechsel-Diskussion

Dieses Formt hilft dabei, in Betrieben mit Mehrschicht-System einen über mehrere Tage dauernden Prozess der Auseinandersetzung mit einem betrieblichen Thema anzustoßen.

Allgemein

Dieses Formt hilft dabei, in Betrieben mit Mehrschicht-System einen über mehrere Tage dauernden Prozess der Auseinandersetzung mit einem betrieblichen Thema anzustoßen – in Form von Nachrichten, die sich die verschiedenen Schichten gegenseitig hinterlassen.

Ablauf

An einem gut sichtbaren Ort, den Kolleg*innen aller Schichten täglich passieren, wird eine vorübergehende „Wand des Austauschs“ eingerichtet. Dies kann ein großes Papier oder auch ein Whiteboard o. ä. sein. Den Auftakt bietet ein knapper, handschriftlicher Brief „An die Kolleg*innen der Spätschicht“, unterschrieben beispielsweise „von einigen Kolleg*innen der Frühschicht“. Dieser Anstoß kann beispielsweise aus den VL-Strukturen kommen und sollte Fragen oder auch Thesen zu einer aktuellen Situation im Betrieb beinhalten. Er schließt mit der Einladung bzw. Aufforderung, auf derselben Wand eine Antwort zu hinterlassen. So kann über mehrere Tage hinweg ein schriftlicher Austausch aufeinander Bezug nehmender „Briefe“ entstehen. Aufgrund der Anonymität und Dauer eignet sich das Format, um auch Kolleg*innen zur Positionierung zu bewegen, die Hemmnisse haben, sich z. B. in einem mündlichen Diskussionsformat zu beteiligen.

Besonderheiten

Eine Möglichkeit ist, anstelle eines klar formulierten Antwort-„Brief“ auch viele kurze Gedanken/Nachrichten verschiedener Kolleg*innen nebeneinander stehenzulassen. Welche wiederum von der Gegenschicht kommentiert werden. So entstehen auf einer Wand ggf. mehrere Diskussionsstränge – es ist jedoch auch etwas unübersichtlicher, den Diskussionsfortschritt mit wenigen Blicken zu erfassen. Eine Variante ist daher, den Prozess zu strukturieren, indem (z. B. bekannte VL) den Brief als Aufhänger nutzen, während der Schicht einen Austausch darüber anzustoßen und das Ziel ausgeben, eine gemeinsame Antwort zu formulieren. Insgesamt eignet sich die Methode vor allem in der frühen Phase eines umfangreicheren Beteiligungsprozesses, bei dem sich weitere Formate anschließen, welche mehr Tiefgang in der Diskussion ermöglichen. Hat sich die „Wand des Austauschs“ etabliert und viele Kolleg*innen werfen rund um ihren Schichtbeginn in Erwartung neuer Antworten einen Blick darauf, so kann diese Wand auch für eine abschließende Einladung zu einer Veranstaltung o. ä. genutzt werden.

Umsetzung

Aufgaben: Diskussion starten, Reaktionen, Aktivieren

Kontext: Keine Angabe

Kanal: analog

Schwierigkeit: mittel

Gruppengröße: ab ca. 15 Personen

Dauer: mehrere Tage