METHODENDATENBANK: PARTIZIPATION IN DER ARBEITSWELT

Reise in der Matrix

Die Stakeholder-Matrix stammt aus der Unternehmensberatung und ist eine gute Möglichkeit, gemeinsam zu erarbeiten, welche Akteur*innen in einem Prozess zu berücksichtigen sind. Besonders spannend wird es dann, wenn wir diese Akteur*innen bewusst auf eine Reise schicken.

Allgemein

Die Stakeholder-Matrix stammt aus der Unternehmensberatung und ist eine gute Möglichkeit, gemeinsam zu erarbeiten, welche Akteure in einem Prozess zu berücksichtigen sind. Besonders spannend wird es dann, wenn wir diese Akteure bewusst auf eine Reise schicken.

Ablauf

Gemeinsam erstellt die Gruppe unter Anleitung der Moderation zunächst eine Stakeholder-Matrix. Diese ist im Grunde simpel und besteht aus vier Feldern, definiert durch zwei Achsen. Diese bilden den Grad des Interesses und den Grad des Einflusses ab. Auf der waagrechten Achse steigt der Grad des Interesses von links nach rechts. Auf der senkrechten Achse steigt der Grad des Einflusses von unten nach oben. Nun werden in einem Brainstorming alle zu berücksichtigten Akteur*innen (Einzelpersonen oder Gruppen) gesammelt und gemeinsam in dieser Matrix platziert. Sie landen dort letztlich mehr oder weniger klar in einem von vier Feldern: Sie sind einflussreich und interessiert oder einflussreich und nicht interessiert oder interessiert aber ohne Einfluss oder weder interessiert noch einflussreich. Daraus ergibt sich in einem nächsten Schritt der Umgang mit diesen Akteur*innen. Die klassische Stakeholder-Matrix sagt uns: Die einflusslosen Uninteressierten: beobachten. Die einflusslosen Interessierten: informieren. Die einflussreichen Uninteressierten: konsultieren. Die einflussreichen Interessierten: beteiligen. Das ist bereits sehr hilfreich bei der Planung einer Strategie. Noch erfolgreicher wird diese, wenn die Gruppe in einem nächsten Schritt gemeinsam darüber nachdenkt, ob es aus ihrer Sicht erstrebenswert wäre, dass bestimmte Akteur*innen in der Matrix „reisen“, sich also ihr Interesse und/oder ihr Einfluss auf das Vorhaben verändert. Für alle beteiligte Akteur*innen, bei der wir uns eine Reise wünschen, planen wir in einem abschließenden Schritt, wie wir sie zu dieser Reise bewegen können. Wenn wir zum Beispiel eine Beschäftigtengruppe, für die unser Vorhaben sehr wichtig ist, einflussreicher machen wollen, können wir ihr bestimmte Kompetenzen vermitteln. Gruppen, bei denen wir uns mehr Interesse wünschen, können wir gezielt mit Informationen und aktivierenden Formaten ansprechen. Aber auch ein Nachdenken darüber, wie kritische Akteur*innen weniger Einfluss nehmen können, ist legitim. Das alles kann je nach Gruppengröße auch in kleineren Gruppen und wechselnden Methodiken erfolgen.

Umsetzung

Aufgaben: Planen

Kontext: Betriebserschliessung, Betriebsrat, Vertrauensleute, Krisen im Unternehmen

Kanal: analog

Schwierigkeit: mittel

Gruppengröße: bis ca. 30 Personen

Dauer: Kurzes Tool im Rahmen längerer Formate