METHODENDATENBANK: PARTIZIPATION IN DER ARBEITSWELT

Pro Action Café

Das Pro Action Café führt Elemente von Open Space und World Café zusammen.

Allgemein

Das Pro Action Café führt Elemente von Open Space und World Café zusammen. Vom Open Space borgt sich die Methode das Prinzip der freien Themenwahl: Besprochen wird, was für die Teilnehmenden relevant ist. Vom World Café übernimmt die Methode das Setting der kleinen Tischrunden, an denen in drei Durchgängen jeweils unterschiedliche vier Personen zusammen sitzen und arbeiten. Außerdem fließen kollegiale Beratung und Fallarbeit ein: Einige Teilnehmende arbeiten an konkreten Anliegen oder Vorhaben; die restlichen Teilnehmenden übernehmen die Rolle der Beratung. Gemeinsam erforschen sie, worum es bei dem besprochenen Thema oder Anliegen tatsächlich geht, welche Lücken oder Herausforderungen bestehen und welche nächsten Umsetzungsschritte man setzen kann.

Ablauf

Das Pro Action Café läuft in drei Runden ab. An jedem Tisch sitzen vier Personen, die ein Vorhaben bzw. ein Thema besprechen, das von einer Person am Tisch eingebracht wurde. Nach 20–30 Minuten wechseln die Teilnehmenden, außer dem Themeneinbringenden, der am Tisch bleibt und die Erkenntnisse aus den Gesprächen für die jeweils neu Ankommenden zusammenfasst. Die Aufgabe der übrigen Teilnehmenden ist es, den Themeneinbringenden an ihrem Tisch mit Inputs und Beratung zu unterstützen. Jede Runde beginnt mit einer Frage, die den Austausch an den Tischen orientieren und inspirieren soll. Ein Pro Action Café startet in einem großen Kreis. Hier werden das Setting und die Regeln von der Moderation erklärt. Dann können die Teilnehmenden Themen bzw. Anliegen, die sie im Rahmen des Pro Action Cafés bearbeiten möchten, vorbringen. Jeder Themeneinbringende setzt sich an einen freien Tisch. Danach erläutert die Moderation den Ablauf in drei wechselnden Runden. Die Leitfragen für die drei Runden könnten wie folgt lauten: „Was ist die Frage hinter dem Anliegen oder dem Vorhaben für den Themeneinbringenden?“ Das Ziel der ersten Runde ist es, das Thema bzw. die darin verborgene(n) Frage(n) tiefer zu verstehen. In der zweiten Runde geht es darum, die Lücken oder blinden Flecken im Vorhaben gemeinsam zu erkunden: „Was fehlte in der Diskussion bisher? Welche Aspekte oder Perspektiven lagen bisher außen vor? Was ist noch nicht angemerkt worden?“ In der dritten Runde bespricht der bzw. die Themeneinbringende, was er bzw. sie aus den Gesprächen über das Vorhaben bzw. das Anliegen gelernt hat. Leitende Fragen könnten sein: „Was habe ich über mein Anliegen gelernt? Was sind meine Einsichten?“ sowie: „Was sind nächste Schritte zur Umsetzung meines Vorhabens?“ Am Schluss treffen sich alle in einem Kreis. Hier bringen die Themeneinbringenden die Erkenntnisse aus den Gesprächen ein und reflektieren gemeinsam mit den anderen Teilnehmenden, wie sie ihr Vorhaben weiter entwickelt haben, was sie gelernt haben und wie ihnen durch die Beratung der anderen geholfen wurde.

Besonderheiten

Wird das Pro Action Café online durchgeführt, wird ein Videokonferenztool mit der Funktion „Breakouträume“ sowie ein digitales Visualisierungstool benötigt.

Umsetzung

Aufgaben: Analysieren

Kontext: Vertrauensleute, Mitgliederbeteiligung

Kanal: analog, digital

Schwierigkeit: mittel

Gruppengröße: beliebig

Dauer: ein halber Tag