METHODENDATENBANK: PARTIZIPATION IN DER ARBEITSWELT

Magische Tische

Magische Tische sind eine Diskurstechnik, mit der eine gleichberechtigte Teilnahme an einem oder mehreren Themen gefördert wird.

Allgemein

Magische Tische sind eine Diskurstechnik, mit der eine gleichberechtigte Teilnahme an einem oder mehreren Themen gefördert wird. Debatten können oft von extrovertierten Teilnehmenden dominiert werden, was viele Meinungen und Ideen zum Schweigen bringt. An magischen Tischen können die Teilnehmenden verfolgen, wie oft sie und andere Mitglieder gesprochen haben. Außerdem wird jede Sprechrunde auf etwa fünf Minuten beschränkt, damit andere Teilnehmende wissen, wer am meisten gesprochen hat und wer noch zu Wort kommen muss.

Ablauf

Magische Tische sind ein innovatives Diskurs-Tool und werden selten alleine eingesetzt. Stattdessen sind sie oft Teil einer größeren Methode und werden verwendet, um möglichst allen Teilnehmenden eine Beteiligung am Austausch zu ermöglichen. Jede Person erhält eine gleiche Anzahl von Perlen, Steinen, Löffeln, Strohhalmen, Nudeln, Nüssen oder Chips, die gleiche Zeiteinheiten darstellen. Die gesamte Besprechungszeit wird in Einheiten unterteilt, die den verteilten Symbolen entsprechen. Jedes Mitglied stellt sich dann vor und wenn gewünscht, bietet ein Thema für den Dialog. Nach einer kurzen Einführungsrunde, in der jede Person kurz ihre Anliegen skizziert, können diese Zeiteinheiten verschenkt und somit in Hörzeit umgewandelt werden. In der Regel öffnet die Person mit den meisten Zeiteinheiten das Gespräch. Sie kann sprechen, solange sie Zeit hat, oder die anderen signalisieren ihr durch zusätzliche Zeitgeschenke, dass sie weiter zuhören möchte. Die „Zeitdarlehen“ schmelzen, sobald man spricht, und so wird für alle sichtbar, ob dem Sprechenden noch Sprechzeit zur Verfügung steht. Die Moderation kümmert sich um die Zeit und die Einhaltung der Regeln. Er oder sie nimmt verbrauchte Zeiteinheiten auf oder bittet, sie in die Mitte zu stellen. Sobald eine Person ihre Sprechzeit aufgebraucht hat, können die anderen - wenn sie interessiert sind - ihre eigene Sprechzeit als Hörzeit angeben und so die Person ermutigen, ihr Thema weiterzuentwickeln. Auf diese Weise bleibt das Gespräch dynamisch und transparent. Es gibt keine festen Fristen für das Sprechen wie in den üblichen Diskussionsgruppen, aber das Zuhören wird als aktiver Teil des Gesprächs und als besondere Qualität anerkannt. Der Inhalt entspricht dem Interesse der gesamten Gruppe zu diesem Zeitpunkt und an diesem Ort. In diesem Spiel kann eine Person auch die gesamte Sprechzeit erhalten, wenn sie im Moment zum Medium oder Katalysator der gesamten Gruppe wird und wenn die Teilnehmenden dies wünschen.

Umsetzung

Aufgaben: Diskussion starten, Reaktionen

Kontext: Betriebserschliessung, Betriebsrat, Vertrauensleute, Arbeitgeber, Mitgliederbeteiligung

Kanal: analog

Schwierigkeit: mittel

Gruppengröße: beliebig

Dauer: Kurzes Tool im Rahmen längerer Formate