METHODENDATENBANK: PARTIZIPATION IN DER ARBEITSWELT

Indaba

Indaba ist ein Partizipationstool, das in Meetings und Vertragsverhandlungen Anwendung findet und zum Ziel hat, einen Konsens zwischen den beteiligten Akteuren herzustellen.

Allgemein

Diese Methode entstand im Rahmen von Treffen unterschiedlicher Sippen der Zulu. Es handelt sich um eine spezifische Art wertschätzender Verhandlung unterschiedlicher Meinungen und Interessen. Bekannt geworden ist sie im Zusammenhang mit der Pariser Weltklimakonferenz, als sie den Verhandlungen der Staatengemeinschaft beim Klimagipfel in einer festgefahrenen Situation zum Durchbruch verholfen hat. Es hilft dabei, in Meetings und Vertragsverhandlungen einen Konsens zwischen den beteiligten Akteur*innen – in der Regel Entscheider*innen oder mandatierte Vertreter*innen – herzustellen.

Ablauf

Wenn in einem Meeting mit unterschiedlichen Interessengruppen zu bestimmten Fragen keine Einigung erzielt werden kann, ermittelt die Moderation die beiden Akteur*innen mit den jeweils am weitesten auseinanderliegenden Positionen. Diese verlassen den Raum und versuchen, im direkten Dialog ihre jeweiligen Positionen zu verdeutlichen. Im Idealfall finden sie einen Kompromiss. Das ist jedoch nicht zwingend erforderlich. Ziel dieser Face-to-Face-Situation ist es nicht, die Gegnerin oder den Gegner von seinem Standpunkt zu überzeugen, sondern Verständnis zu schaffen und sich gegenseitig an- und zuzuhören. So lässt sich der bestehende Lösungsraum Stück für Stück vergrößern. Während die separaten Dialoge stattfinden, arbeitet die Gesamtgruppe weiter. Das sorgt dafür, dass Prozesse vorankommen - und erhöht den Druck auf die beiden Dialogparteien.

Umsetzung

Aufgaben: Entscheiden, Konflikte bearbeiten

Kontext: Betriebsrat, Tarifverhandlungen, Krisen im Unternehmen

Kanal: analog, digital

Schwierigkeit: mittel

Gruppengröße: ab ca. 15 Personen

Dauer: Kurzes Tool im Rahmen längerer Formate