METHODENDATENBANK: PARTIZIPATION IN DER ARBEITSWELT

Denkfabrik

Die Denkfabrik ist eine Beteiligungsmethode, die in Form einer beratenden Versammlung Beschäftigte zur Konsultation bestimmter Themen einlädt. Am Ende steht ein gemeinsam erstelltes Arbeitspapier, das an Entscheidungstragende weitergeleitet wird.

Allgemein

Die Denkfabrik ist eine Beteiligungsmethode, die in Form einer beratenden Versammlung Beschäftigte zur Konsultation bestimmter Themen einlädt. Am Ende steht ein gemeinsam erstelltes Arbeitspapier, das an Entscheidungstragende weitergeleitet wird. Der thematische Schwerpunkt der Denkfabrik kann im Vorfeld entweder durch die Organisation oder mithilfe eines offenen Verfahrens festgelegt werden. Geeignet ist dieses Format vor allem für diskursive und fachlich spezifische Themen wie z.B. die Zukunft des Unternehmens im Klimawandel, die digitale Transformation im Betrieb u.ä. Die Denkfabrik ist wie andere Großgruppenverfahren aus den angloamerikanischen Town Hall Meetings entstanden. Durch diese Beteiligungsmethode können daher besonders viele Teilnehmende, bis weit über 2.000 Personen, angesprochen werden. Es können diverse Stimmen zu einem Thema gesammelt und gehört und schließlich ein gemeinsames Ergebnis präsentiert werden. Bei vielen Denkfabriken wird aufgrund der großen Anzahl an Teilnehmenden deshalb auch ein Mix an on- und offlinebasierten Beteiligungselementen eingesetzt.

Ablauf

Die zu besprechenden Themen werden zunächst in Kleingruppen bzw. an runden Tischen diskutiert. Dort findet i. d. R. die meiste inhaltliche Arbeit statt. Die Gruppenarbeit wird durch einen oder eine Moderator*in pro Tisch begleitet, die Erfahrung in Gruppendiskussionen und Beteiligungsprozessen haben. So wird sichergestellt, dass alle Beteiligten zu Wort kommen. Die Diskussion folgt einem vorgegebenen Ablauf. Die Ergebnisse der Kleingruppen werden mithilfe digitaler Methoden (z.B. via Tablet, Laptop) am jeweiligen Diskussionstisch an ein Redaktionsteam weitergeleitet. Dieses fasst die Ergebnisse zusammen und bereitet sie auf, sodass sie im Anschluss zur Abstimmung gestellt werden können. Jede*r Teilnehmende hat dazu ein Abstimmungsgerät (ähnlich einer Fernbedienung), mit dem er seine oder sie ihre Unterstützung für bestimmte Vorschläge kundtun kann. Diese Abstimmungen können auch in mehreren Stufen, d.h. bereits während der Gruppendiskussionen, durchgeführt werden, um ein möglichst schnelles und inhaltlich breit akzeptiertes Vorankommen der Diskussion zu garantieren. Zum Ende können die Ergebnisse der Denkfabrik in Form eines Reports an die zuständigen Entscheidungstragenden weitergeleitet werden.

Umsetzung

Aufgaben: Planen

Kontext: Betriebsrat, Vertrauensleute, Arbeitgeber

Kanal: hybrid

Schwierigkeit: hoch

Gruppengröße: mehr als 30 Personen

Dauer: ein bis mehrere Tage