METHODENDATENBANK: PARTIZIPATION IN DER ARBEITSWELT

Deliberative Mapping

Das Deliberative Mapping ist ein Verfahren zur Einbindung von Betroffenen und Expert*innen in einem kontroversen Diskursprozess zu einem bestimmten Thema. Mit einer speziellen Panelstruktur soll ein dialogischer Austausch ermöglicht werden, ohne dass der Meinungsbildungsprozess von Fachleuten dominiert wird. Am Ende des Verfahrens steht ein priorisiertes Set von Handlungsalternativen.

Allgemein

Das Deliberative Mapping ist ein Verfahren zur Einbindung von Betroffenen und Expert*innen in einem kontroversen Diskursprozess zu einem bestimmten Thema. Mit einer speziellen Panelstruktur soll ein dialogischer Austausch ermöglicht werden, ohne dass der Meinungsbildungsprozess von Fachleuten dominiert wird. Am Ende des Verfahrens steht ein priorisiertes Set von Handlungsalternativen.

Ablauf

Der Ablauf kann in sechs Sitzungen unterteilt werden: 1. Sitzung: Die Teilnehmenden werden in homogene Arbeitsgruppen (Panels) aufgeteilt, innerhalb derer sie sich zunächst über ihre persönliche Motivation zur Teilnahme am Verfahren austauschen. Die Moderation unterstützt koordinierend den Dialog. Anschließend werden die Teilnehmenden in die Konfliktstruktur des Themas und seine gesellschaftlichen Auswirkungen eingeführt. 2. Sitzung: Das Wissen der Fachleute wird anhand geeigneter Beteiligungsformate – z.B. Interviews oder Workshops – zusammengetragen und anschließend den Beteiligten präsentiert. Diese diskutieren daraufhin die vorgestellten Ergebnisse und können ihrerseits ergänzende Aspekte einbringen. Dann finden sich die Verfahrensmitglieder in Zweiergruppen zusammen und tauschen sich über die vorgestellten Alternativen aus. Zum Abschluss der Sitzung kommen die Teilnehmenden in einem Gruppengespräch zusammen, das zum Meinungsaustausch im größeren Kreis dient. 3. Sitzung: Die Beteiligten erarbeiten gemeinsam Evaluationskriterien zur Bewertung der Lösungsansätze. Anschließend wird mit allen Anwesenden über die Aufnahme der vorgeschlagenen Kriterien in einen Evaluationskatalog diskutiert. 4. Sitzung: Anhand des Evaluationskataloges werden nun die einzelnen Vorschläge zur Themenbearbeitung eingeschätzt. Die Teilnehmenden können individuell vorläufige Bewertungen zu den einzelnen Handlungsalternativen abgeben, die in der Gruppe anschließend diskutiert werden. In diesem Schritt können mögliche Unsicherheiten in Bezug auf die Kriterien geklärt werden. Die im Konsens ausgewählten Handlungsoptionen werden in dem anschließenden Workshop den Fachleuten vorgestellt und mit diesen erörtert. Ziel ist es, das gegenseitige Verständnis für die unterschiedlichen Perspektiven zu fördern. Anschließend stehen die Fachexpert*innen in einem informellen Rahmen für einen weiteren Austausch zur Verfügung. 5. Sitzung: Die Beteiligten nutzen die Anregungen und Änderungsvorschläge der Expert*innen zur Verbesserung der erarbeiteten Lösungsansätze. Anschließend bewerten sie die unterschiedlichen Verfahrensalternativen mittels einer Punkteskala. Auf diese Weise entsteht letztlich ein priorisiertes Ranking aller Vorschläge. 6. Sitzung: Alle gesammelten Informationen, Lösungsvorschläge und die finale Rangfolge der Alternativen werden in einem Abschlussbericht zusammengefasst und an die Entscheidungsträger*innen übergeben.

Umsetzung

Aufgaben: Analysieren, Konflikte bearbeiten

Kontext: Betriebsrat, Arbeitgeber, Krisen im Unternehmen

Kanal: analog

Schwierigkeit: mittel

Gruppengröße: ab ca. 15 Personen

Dauer: mehrere Tage