METHODENDATENBANK: PARTIZIPATION IN DER ARBEITSWELT

Barcamp

Bei diesem Format können sich Menschen intensiv zu den Themen austauschen, die sie bewegen. Der wesentliche Unterschied zu herkömmlichen Tagungen ist, dass es keine vorher fixierten und angekündigten Referent*innen oder Workshop-Leiter*innen gibt.

Allgemein

Ein Barcamp ist eine offene Veranstaltungsform mit Workshops, kurzen Vorträgen und Diskussionen, bei der sich Menschen intensiv zu den Themen austauschen können, die sie bewegen. Der wesentliche Unterschied zu herkömmlichen Tagungen ist, dass es keine vorher fixierten und angekündigten Referenten oder Workshop-Leiter*innen gibt. Denn die Inhalte der einzelnen Sessions werden unter den Teilnehmenden gesammelt und gemeinsam geplant. So trägt jede*r einzelne Teilnehmende selbst etwas zum Barcamp bei: einen inhaltlichen Impuls – also eine Session, praktische Erfahrungen, aktive Diskussion. Ein Barcamp bietet die Chance, zu aktuellen Themengebieten in ungezwungenem Rahmen selbst aktiv zu werden und das Know-how mit Kolleg*innen zu teilen. Es ist somit auch eine gute Möglichkeit zu Wissensaustausch und Vernetzung.

Ablauf

Die Barcamp-Moderation begrüßt die Teilnehmenden und führt in die Barcamp-Methode ein. Die Bestuhlung im Plenum sollte so angeordnet sein, dass sich alle möglichst gut sehen können. Alternativ können zu Beginn auch alle Teilnehmenden stehen. Die Teilnehmenden stellen nun nacheinander ihre eigenen Themen vor und erfragen pro Thema das Interesse. Die Themen werden unmittelbar im Anschluss auf einer Metaplanwand einem Raum und einer Uhrzeit zugeordnet. Erlaubt ist dabei, was die Personen bewegt. Jedes Thema, für das Interesse besteht, findet seinen Platz auf dem Sessionboard – es werden keine Themen wegen zu geringem Interesse ausgeschlossen! Das Erfragen des Interesses dient der Zuordnung zu einer passenden Raumgröße. Wenn die Anbieter*innen selbst ähnliche Sessions erkennen, können diese auf Wunsch der Themenanbieter*innen zusammengelegt werden. Unmittelbar nach der Sessionplanung starten alle in die ersten Sessions. In der Sessionphase finden nun die zuvor geplanten Sessions statt. Die Barcamp-Methode sieht hier keine feste Taktung vor, etabliert haben sich aber 45 Minuten pro Thema plus 15 Minuten Pause zwischen den Sessions. Es finden immer mehrere Themen parallel statt. Die Person, die das Thema vorgeschlagen hat, übernimmt die Moderation der jeweiligen Session. Zu Beginn jeder Session sollte die Barcamp-Moderation darauf achten, dass in allen Gruppen eine Person Protokoll führt. 15 Minuten vor dem Ende und zum Ende sollte in allen Gruppen ein Zeitsignal gegeben werden, damit der Sessionplan eingehalten wird. Nach der letzten Session-Runde folgt eine gemeinsame Ergebnis-Reflexion. Diese findet in kleinen Gruppen statt und unterstützt die Teilnehmenden direkt bei der Umsetzung ihrer persönlichen Ergebnisse.

Besonderheiten

Die Erfinder der Barcamp-Methode haben einige Regeln bzw. Empfehlungen aufgestellt, die als Orientierung gelten sollen: 1. Keine Zuschauer*innen. Es gibt nur Teilnehmende. Zurücklehnen und Zuhören gibt es nicht – es geht um Diskussion und Austausch. 2. Geplant ungeplant. Die Tagesordnung entsteht erst am Konferenztag während der Sessionplanung. 3. Flexibilität. Wer während einer Session feststellt, dass er etwas anderes erwartet hat oder sich einfach nicht für das Thema interessiert, kann jederzeit zu einer anderen Session wechseln. 4. Du bist das Barcamp. Jede einzelne Person trägt seinen Teil zum Erfolg des Barcamps bei. 5. Keine Scheu. Auch unreife Ideen oder Konzepte in der Anfangsphase sind für andere interessant und können gern vorgestellt und diskutiert werden. 6. Keine Hierarchien. Jeder kann die Themen mitbestimmen! Die berufliche Position der Teilnehmenden spielt keine Rolle, vielmehr geht es um deine Ideen. 7. Weitersagen. Rede und blogge über das Barcamp.

Umsetzung

Aufgaben: Diskussion starten, Planen, Analysieren, Reaktionen, Aktivieren, Vernetzen

Kontext: Betriebserschliessung, Betriebsrat, Vertrauensleute, Arbeitgeber, Mitgliederbeteiligung

Kanal: analog

Schwierigkeit: mittel

Gruppengröße: mehr als 30 Personen

Dauer: ein halber bis ganzer Tag