METHODENDATENBANK: PARTIZIPATION IN DER ARBEITSWELT

Appreciative Inquiry

Der Ansatz der Appreciative Inquiry bietet sich immer dann an, wenn offen über die Gestaltung der Zukunft nachgedacht werden soll.

Allgemein

Die Appreciative Inquiry (AI) ist eine Methode, welche von dem Amerikaner Dr. David Cooperrider in den 1980er Jahren entwickelt wurde. Sie geht in ihrem Anspruch weit über herkömmliche Verfahren hinaus und versteht sich als Grundeinstellung/Philosophie. Daher ist ihre Anwendung auch in nahezu allen gesellschaftlichen Bereichen möglich und findet oft in Unternehmen Anwendung. Insbesondere wendet sich die AI gegen den herkömmlichen Ansatz der Problemorientierung und versteht sich demgegenüber als positiver, stärkebasierter Ansatz. Erkennbar wird der Unterschied anhand der Gestalt der Ausgangsfrage im Verfahren: Während im problemlösungsorientierten Muster mit Hilfe der Eingangsfrage ein Problem thematisiert wird, bspw.: „Wie gehen wir mit den steigenden Energiekosten für unseren Betrieb um?“, drückt sich der wertschätzende Problemzugang der AI darin aus, dass anstatt der Problemfokussierung nach den Faktoren gefragt wird, die ausschlagend für das Wohlbefinden der Beteiligten sind. Ihre Anwendung bietet sich immer dann an, wenn offen über die Gestaltung der Zukunft nachgedacht werden soll.

Ablauf

Das Verfahren gliedert sich in vier Phasen. Entdecken: Mit Hilfe von wertschätzenden Interviews werden die an Tischen sitzenden Beteiligten gebeten, sich untereinander ihrer positiven Erfahrungen zur Ausgangsfrage zu erinnern. Getreu dem Verfahrenstitel „Appreciative Inquiry“, was so viel bedeutet wie „wertschätzende Erkundung“, wird in dieser Phase die Genese und gegenwärtige Struktur einer Organisationseinheit, der die Teilnehmenden angehören, beleuchtet. Nach Abschluss der Interviews können sich alle Tischteilnehmer untereinander austauschen und die zentralen Punkte werden festgehalten. Träumen: Erneut werden paarweise Interviews durchgeführt, die nun dem Ziel dienen, einen optimalen Zukunftszustand zu ermitteln, der dann zukünftig als Richtwert dient. Bei der Ausgestaltung und Formulierung des optimalen Zustands sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Planen: Auf Basis des im vorherigen Phasenschritt erstellten Zukunftsbilds erfolgt eine Konkretisierung von Entwürfen, die der Realisierung der im zweiten Phasenschritt elaborierten Vision dienen. Liefern: Aufbauend auf den vorangegangenen Konzeptionsschritt dient die letzte Phase einer weiteren Konkretisierung von Maßnahmen, wie der anvisierte Wunschzustand erreichbar ist und welche Schritte ergriffen werden müssen, um eine Umsetzbarkeit im Alltagsgeschäft zu ermöglichen.

Umsetzung

Aufgaben: Planen

Kontext: Betriebsrat, Vertrauensleute, Arbeitgeber, Krisen im Unternehmen

Kanal: analog

Schwierigkeit: mittel

Gruppengröße: ab ca. 15 Personen

Dauer: mehrere Tage