Politiker für einen Tag
Planspiel zum Europäischen Parlament
Wahlen sind das zentrale Legitimationsinstrument von Herrschaft in der Demokratie. Umso problematischer ist es, wenn nur wenige wahlberechtigte Bürger ihr Wahlrecht ausüben. Dies gilt uneingeschränkt für jede föderale Ebene in Deutschland und darüber hinaus auch für das supranationale Staatengebilde der EU. Dort lag die aggregierte Wahlbeteiligung aller EU-Staaten bei der letzten Wahl 2014 erneut unterhalb von 50 %. Das bedeutet, dass nicht mal jeder zweite wahlberechtigte Bürger seine Stimme zur politischen Mitgestaltung genutzt hat. Eine in diesem Zusammenhang häufig zu lesende Kritik ist die Komplexität des politischen Systems der EU. Zudem ist das Parlament gefühlt weit weg, auch wenn die realen Folgen europäischer Gesetzgebung unmittelbar spürbar sind und medial thematisiert werden.
Eine Möglichkeit, dieses Problem anzugehen, liegt in umfassender Bildung. Politische Planspiele sind in diesem Zusammenhang ein vielversprechendes Instrument. Sie erlauben es den Teilnehmenden für kurze Zeit, in die Rolle eines Abgeordneten zu schlüpfen und politische Aushandlungsprozesse und Gesetzgebungsverfahren kennenzulernen. Eines fand unlängst in Essen statt. Eindrücke vom Ablauf gibt das folgende Video:
Literaturhinweise
Kommunaler Bürgerhaushalt – ein Leitfaden für die Praxis Forschungsbericht
2004.
Auswahlverfahren für Endlagerstandorte - Empfehlungen des AkEnd Forschungsbericht
Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) 2002.
Legitimität durch Verfahren? Bedingungen semi-konventioneller Partizipation: eine qualitativ-empirische Studie am Beispiel von Fokusgruppen zum Thema »Lokaler Klimaschutz« Buch
Roderer, Regensburg, 2002.
Die Planungszelle. Der Bürger als Chance Buch
VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden , 2002.
Die Konsensus Konferenz in Theorie und Anwendung. Gutachten im Auftrag der Akademie für Technikfolgenabschätzung in Baden-Württemberg Forschungsbericht
Akademie für Technikfolgenabschätzung Stuttgart, 1999.
Partizipation als Qualitätsmerkmal in der Heimerziehung: eine Diskussionsgrundlage Buch
Votum, Münster, 1999, ISBN: 9783933158147.
Die Planungszelle. Der Bürger plant seine Umwelt. Eine Alternative zur Establishment Demokratie Buch
Westdeutscher Verlag, Opladen, 1997.
May the Sheep Safely Graze? A Reflexive View of the Expert-Lay Knowledge Divide Buchabschnitt
In: Bronislaw Szerszynski; Scott Lash; Brian Wynne (Hrsg.): Risk, Environment and Modernity, S. 44-83, 1996.
Planning Cells: A Gate to „Fractal“ Mediation Buchabschnitt
In: Thomas Webler; Peter Wiedemann (Hrsg.): Fairness and Competence in Citizen Participation: Evaluating Models for Environmental Discourse, Kluwer, Dordrecht, 1995.
Kinder reden mit! Beteiligung an Politik, Stadtplanung und Stadtgestaltung Buch
Beltz, Weinheim, 1995.
Methodenhinweise
Kommunaler PlanungsworkshopDer Planungsworkshop unterstützt mit seinem strukturierten Ablauf und geringen Zeitanspruch Kommunen bei der Ausarbeitung eines Aktionsplans. Die Methode ist besonders geeignet für Gruppen, die bereits über eine gemeinsame Vision verfügen.
Deliberative MappingBeim Deliberativen Mapping entwickeln Fachleute und Bürger gemeinsam in einem konsultativen Verfahren priorisierte Handlungsalternativen zur Bearbeitung eines Konfliktthemas.
Weitere Methoden finden Sie in unserer Methodendatenbank ...