Tagung zu Jugendpartizipation

Foto: Microlinks via flickr.com , Lizenz: CC BY-NC 2.0

Am 13. und 14. November 2015 findet in Berlin auf Initiative der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BJK) und der Bundeszentrale für politische Bildung eine Tagung zum Thema ,,Illusion Partizipation – Zukunft Partizipation“ statt. Der Fokus der Veranstaltung zur Jugendpartizipation, an der BürgerInnen sowie ExpertenInnen teilnehmen, liegt auf der Analyse der wechselseitigen Beziehung zwischen der kulturellen Bildung von Jugendlichen und politischer Teilhabe.

Zum Begriff der politischen Kultur und ihrer sozio-kulturellen Bedeutung

Das Nachschlagewerk der  Bundeszentrale für politische Bildung versteht unter dem Begriff der politischen Kultur eine ,,konkrete Struktur und die tatsächliche Wirkung der politischen Einrichtungen eines politischen Gemeinwesens auf die Einstellungen und Werte, Forderungen und Leistungen der BürgerInnen gegenüber diesen Einrichtungen sowie im Gegenzug die (verantwortungsbewusste) Teilnahme der Bürger und Bürgerinnen an diesen Einrichtungen (z. B. Einstellung gegenüber Radikalismus, Engagement für sozialpolitische Einrichtungen, Wahlbeteiligung, persönlicher Einsatz für die Grundrechte etc.).“

Die politische Kultur eines Landes nimmt somit wesentlichen Einfluss auf die Gestalt des politischen Systems, wird jedoch umgekehrt durch eben dieses Gebilde geprägt. In der jüngeren Vergangenheit der Bundesrepublik findet sich in Form sinkender Wahlbeteiligungen ein Indiz für die Unzufriedenheit der BürgerInnen mit dem Output des politischen Systems. Wenn sich jedoch langfristig eine steigende Anzahl an Gesellschaftsmitgliedern durch die politischen Entscheidungsinstitutionen nicht mehr repräsentiert fühlt und sich aus ihrer Sicht das politische System verselbstständigt, besteht eine Erosionsgefahr der gesellschaftlichen Stabilität. Daher betont die eingangs dargelegte Definition die Notwendigkeit, Einrichtungen und Mechanismen zu schaffen, die politische Partizipation erlauben.

Allerdings wird ein erfolgreicher Beteiligungsprozess nur möglich sein, wenn er breit in der Gesellschaft verankert ist und von selbstbestimmten, verantwortungsbewussten Akteuren gestaltet wird. Dies bedeutet nicht nur, dass politisierten Menschen hinreichende Teilhabemöglichkeiten geboten werden, sondern auch, dass heranwachsenden Generationen die Möglichkeit haben, sich einzubringen. Umfangreiche Jugendpartizipation wird nur gelingen, wenn es einerseits gelingt Verständnis und Interesse der komplexen Prozesse im Rahmen politischer Teilhabe zu vermitteln. Andererseits kann nicht ohne Weiteres davon ausgegangen werden, dass Jugendpartizipation auf Basis der herkömmlichen Beteiligungsmechanismen gelingt.

Ablauf und Durchführung der Tagung

Vor diesem Hintergrund setzt sich die zweitägige Tagung u. a. mit Hilfe von Debatten, Workshops und einem BarCamp mit Chancen und Möglichkeiten auseinander, die sich in Kunst und Kultur finden, um Jugendliche für gelebte politische Partizipation zu begeistern. Gleichwohl  stehen ebenfalls die Probleme und Gefahren unzureichender oder vorgetäuschter Teilhabeoptionen sowie eine kritische Auseinandersetzung mit diversen neuen Methoden zur Beteiligung von Jugendlichen und Kindern auf der Tagesordnung.

Weiterführende Informationen finden sich in der offiziellen Bekanntmachung des Veranstalters: Programm

Literaturhinweise

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Schwindendes Vertrauen in Politik und Parteien Forschungsbericht

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Digitale Medien, Partizipation, Ungleichheit. Eine Studie zum sozialen Gebrauch des Internets Buch

Springer VS, Wiesbaden, 2019.

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Partizipation ermöglichen, Demokratie gestalten, Familien stärken Forschungsbericht

Bundesforum Familie 2019.

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