Karlsruhe: Bürgerbeteiligung zu Stadtsanierung
Im größten Karlsruher Stadtteil Durlach wurde im Juli 2014 das Sanierungsgebiet Durlach-Aue beschlossen. Hintergrund ist eine Gelder-Bewilligung des Landes Baden-Württemberg aus 2014 zur Förderung des Wohnumfeldes und zur Erneuerung der Gebäudesubstanz.
Der Planungsprozess für die Sanierung wird nun als Bürgerbeteiligungs-Prozess gestaltet, der zunächst auf zwei Jahre ausgelegt ist.
Am 21. März 2015 fand ein erster Planungsworkshop statt, aus dem heraus sich drei selbstorganisierte Arbeitsgruppen zu den Themen „Handel und Verkehr“, „Wohnen und Wohnumfeld“ sowie „Stadtbild und öffentlicher Raum“ gebildet haben. Einmal monatlich findet dazu ein sogenanntes Planungscafé statt, das vor allem der Koordination der Arbeitsgruppen, aber auch der Klärung offener Fragen dient.
Eine zentrale Veranstaltung des Bürgerbeteiligung-Prozesses war zudem ein Stadtteilspaziergang durch Durlach-Aue am „Tag der Städtebauförderung“ (9. Mai 2015). Zuvor wurden bereits die Zwischenergebnisse der Arbeitsgruppen vorgestellt und als Grundlage für den Rundgang genutzt. Ziel war neben der Präsentation des aktuellen Stands auch, noch mehr Bürger für die aktive Beteiligung zu motivieren.
Der Rundgang wurde von den Auer Bürgern sehr gut angenommen und es wurde in zwei separaten Gruppen angeregt über positive Punkte und Problemstellen diskutiert.
Die Präsentation der ersten Ergebnisse zeigte zudem, dass sich parallel in allen Arbeitsgruppen als sehr wichtig empfundene Schwerpunkt-Themen herausbilden. Mit dem neuen Input des Stadtteilrundganges geht die Arbeit in den Arbeitsgruppen nun weiter. Interessierte Bürger können jederzeit mitmachen – das Stadtplanungsamt (stpla@karlsruhe.de) stellt den Kontakt zu den Arbeitsgruppenleitern her.
Literaturhinweise
Bürgergesellschaft als Projekt: Eine Bestandsaufnahme zu Entwicklung und Förderung zivilgesellschaftlicher Potenziale in Deutschland Sammelband
VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden, 2008, ISBN: 978-3531162669.
Vom Rand in die Mitte? Perspektiven der Bürgergesellschaft Buchabschnitt
In: Ingo Bode; Adalbert Evers; Ansgar Klein (Hrsg.): Bürgergesellschaft als Projekt: Eine Bestandsaufnahme zu Entwicklung und Förderung zivilgesellschaftlicher Potenziale in Deutschland, VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden, 2008, ISBN: 978-3-531-16266-9.
Vortrag: Der Bürgerhaushalt in Porto Alegre – Orçamento participativo (OP) Vortrag
19.05.2008.
Honest Broker - The Honest Broker. Making Sense of Science in Policy and Politics Buch
Cambridge University Press, Cambridge, 2007.
Expertenkommunikation im Konfliktfeld der nuklearen Entsorgung. Zum Wandel von Expertenhandeln in öffentlichkeitssoziologischer Perspektive Buchabschnitt
In: Peter Hocke; Armin Grunwald (Hrsg.): Wohin mit dem radioaktiven Abfall? Perspektiven für eine sozialwissenschaftliche Endlagerforschung, edition sigma, Berlin, 2006.
EriK - Entwicklung eines mehrstufigen Verfahrens der Risikokommunikation Buch
Akademie für Technikfolgenabschätzung, Stuttgart, 2005.
Recipes for Public Spheres: Eight Institutional Design Choices and Their Consequences Artikel
In: The Journal of Political Philosophy, Bd. 11, Nr. 3, S. 338-367, 2003.
Legitimität durch Verfahren? Bedingungen semi-konventioneller Partizipation: eine qualitativ-empirische Studie am Beispiel von Fokusgruppen zum Thema »Lokaler Klimaschutz« Buch
Roderer, Regensburg, 2002.
Die Konsensus Konferenz in Theorie und Anwendung. Gutachten im Auftrag der Akademie für Technikfolgenabschätzung in Baden-Württemberg Forschungsbericht
Akademie für Technikfolgenabschätzung Stuttgart, 1999.
May the Sheep Safely Graze? A Reflexive View of the Expert-Lay Knowledge Divide Buchabschnitt
In: Bronislaw Szerszynski; Scott Lash; Brian Wynne (Hrsg.): Risk, Environment and Modernity, S. 44-83, 1996.
Methodenhinweise
Kommunaler PlanungsworkshopDer Planungsworkshop unterstützt mit seinem strukturierten Ablauf und geringen Zeitanspruch Kommunen bei der Ausarbeitung eines Aktionsplans. Die Methode ist besonders geeignet für Gruppen, die bereits über eine gemeinsame Vision verfügen.
Weitere Methoden finden Sie in unserer Methodendatenbank ...